Arbeitskreis Christlicher Publizisten trifft sich in Kassel

Das Evangelium als beste Botschaft der Welt aus dem publizistischen Abseits zu befreien – das war Ziel der 107. ACP-Tagung. Nach eigenen Angaben haben 120 Mitarbeiter aus 10 Bundesländern und dem europäischen Ausland und aus 14 unterschiedlichen Glaubens-richtungen daran teilgenommen. Alle stimmten darin überein, dass von Kirche und Religion akustisch zwar reichlich Gebrauch gemacht, der Kern der Botschaft in Westeuropa jedoch weithin verschwiegen wird.

Generalbischof Anba Damian (Brenkhausen/Höxter) berichtete, dass sich unter dem gegenwärtigen Machthaber General Sisi die Lage für die Christen in Ägypten verbessert habe, sie jedoch unverändert ausgegrenzt und diffamiert werden.
Peter Rohde (Bückeburg), Richter beim Land- und Oberlandesgericht zog eine traurige Bilanz, denn: „Über 90 % aller Jugendlichen, die ich zu verurteilen habe, kommen aus zerbrochenen Familien“. Ehen mit christlichem Fundament hätten die besten Chancen eines dauerhaft glücklichen Zusammenseins.

Helmut Matthies, Chefredakteur der auflagenstärksten evangelischen Nachrichten-Agentur „idea“ (Wetzlar), brachte mit Rückblick auf die DDR-Diktatur erschütternde Zeugnisse Inhaftierter, die aufgrund ihres Christseins grausame Folter erleiden mussten.
Prof. Dr. Jens Geobel, früherer Kultusminister von Thüringen, erzählte aus seinem eigenen Leben, dass er als Glied der „Jungen Gemeinde“ bösen Diffamierungen ausgesetzt war.

Es folgte ein Bericht des Präsidenten von Christen im Beruf (CiB), Dr. Ulrich von Schnurbein, Regen, der eine freikirchliche-charismatische Gemeinde gegründet und erfolgreich geleitet hatte, bis dann vor gut fünfundzwanzig Jahren die deutschlandweite Leitung von Christen im Beruf (CiB)hinzu kam. Für ihn sei die Gemeinde ohne Zweifel die grundlegende Einrichtung Gottes auf Erden: „Dort erleben Christen seine Kraft und seinen Segen und die geschwisterliche Nähe.“

Gemeindeprogramme, Predigten und Lehre dürften nicht den Eindruck vermitteln, dass sich darin das Christensein erschöpfe. Vielmehr solle sich auf dieser Basis das eigentliche Zeugnis jedes einzelnen entwickeln und zum Bau des Reiches Gottes führen. Die täglichen menschlichen Begegnungen zuhause aber auch in der Öffentlichkeit, in Schule, Uni und Beruf seien das eigentliche Wirkungsfeld.
Als „Dank und Respekt“ überreichte der ACP eine Urkunde an Dr. v. Schnurbein für die jahrzehntelange CiB-Präsidentschaft. Als Präsident von „Christen im Beruf“ wirkt er seit nunmehr fast 30 Jahren sehr erfolgreich für die 100 Chapter (Gruppen) in Deutschland. Im Mittelpunkt des bundesweiten Arbeit findet man Zeugnisse von Personen, deren Leben durch eine bewusste Hinwendung zu Jesus positiv verändert wurde.

Unter den bisherigen Empfängern der ACP-Respektzuweisung sind unter anderem Papst Johannes Paul II. (für seinen Kampf gegen Abtreibung und Pornografie) sowie Michael Gorbatschow (Beendigung einer 70-jährigen Christenverfolgung in der UdSSR) zu nennen.
Nachdem Bischof Gerhard Meyer DD (Schwarzenborn/Hessen) die Merkmale seiner Anglikanischen Kirche erläutert hatte, wurde die achtstündige Veranstaltung mit einem Referat von Daniel Hoster (Frankfurt), vormals in der Geschäftsführung einer großen deutschen Bank tätig, mit dem Thema „Ethik und Moral im Finanzwesen“ beendet.

Nicht unerwähnt bleiben soll der Gründer und Vorsitzende des ACP, Heinz Matthias aus Niedenstein bei Kassel: Der Lehrer, der den Arbeitskreis 1971 begründete, feierte am 30. Januar seinen 90. Geburtstag.