B.R.I.S auf dem Weg zur „Vision 2020“

Danach setzte der Herr zweiundsiebzig andere ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte, und sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte (Lk 10,1-2).

B.R.I.S-Bibliko Romani International Skola, einst gegründet als Bibelschule für Roma-Prediger, damit unter den Roma das Evangelium verbreitet werden kann – doch der Plan Gottes war größer und leitete B.R.I.S durch den Heiligen Geist dazu, ein internationales Missionswerk zu werden.

Die Ausbildung von Dienern unseres Herrn Jesus Christus ist und bleibt ein Schwerpunkt in der Arbeit von B.R.I.S. Hinzu kommt die Aussendung von Missionaren sowie Gemeindeaufbau und die Verbreitung des Evangeliums über Medien. Soziale Netzwerke, wie Facebook und Instagram werden genutzt, um regelmäßig Livepredigten und Lehren in Romanes zu verbreiten. Die caritative Arbeit ist mittlerweile so weit ausgedehnt, dass hier ein eigener Verband B.R.I.S-CROSS geplant ist.

Apostolic and Prophetic Leadership

„Das Wirken des Heiligen Geistes wahrzunehmen, seine leise Stimme zu hören und seine Leitung anzunehmen ist im Dienst unseres Herrn Jesus Christus unerlässlich. Er leitet in die Wahrheit und agiert als Sprachrohr Gottes“, referierte Latzi Kwiek in der Jahresversammlung der Mitglieder von B.R.I.S. „Unser Auftrag ist es, an der Ernte Gottes mitzuwirken.  In der Ausbildung der Studenten reicht es nicht, ihnen reines Wissen und theoretische Fundamente zu vermitteln. Wir müssen sie unterstützen, damit sie eine innige Beziehung zu Gott aufbauen können und ein Bewusstsein über die Gnade des Herrn entwickeln. Die Liebe zu den Menschen muss zu ihrem Leitmotiv werden, damit sie als wahre Nachfolger und zukünftige Leiter ihren Dienst verrichten können“, so Latzi Kwiek fortfahrend.

„Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, dass er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel“ (Apg 9,15).

Besonders der apostolische Dienst birgt eine große Verantwortung. Ein Apostel wirkt nicht nur im Inneren der Mission und der Gemeinde, sondern sein Auftrag beinhaltet auch den Schritt nach außen. Er ist angehalten Barrieren zu öffnen und Einfluss auf Gesellschaft und Politik zu nehmen: Einfluss auf Gesellschaft und Politik innerhalb der Roma und Einfluss auf die Mehrheitsbevölkerung in Bezug auf die Roma.

Ein neuer Lehrer und die erste feste Ausbildungsstätte

Lazi Pohl lehrt seit 2015 bei B.R.I.S. Er ist Pastor in der „Gemeinde ohne Grenzen“ in Frankfurt. Lange vor seiner Ordination im Jahre 2008 verspürte er den Ruf zum Dienst in der Lehre und leitete Bibelstudien innerhalb seiner Gemeinde und trat in verschiedenen Romagemeinden als Gastprediger und -lehrender auf. Professionalität in der Leiterschaft ist ihm sehr wichtig, um der Mission einen sichere Zukunft zu geben. Deswegen gestaltete er Studienpläne und Inhalte um und führte neue Kurse ein, die den Studenten ein intensiveres Studium ermöglichen.

,,Meine Vision und meinen Auftrag sehe ich darin, die Gaben und das Potenzial von geisterfüllten Leitern zu erkennen, zu fördern und zu stärken, damit aus berufene Laien befähigte, geisterfüllte und professionelle Leiter der Zukunft aufblühen. Menschen die den Auftrag Jesu mit Liebe und Leidenschaft in einem gefallene System leben,’’ erklärt Lazi Pohl.  Der Vorstand ernannte ihn zum Direktor der Schule.

Zum ersten Mal in der Geschichte von B.R.I.S gibt es einen festen Standort für eine Ausbildungsstätte. Im März 2016 wurde das B.R.I.S-Center in Wegberg (NRW) feierlich eröffnet. Hier finden nun alle nationalen Schulungen statt. Auch internationale Konferenzen im kleinen Rahmen können hier abgehalten werden. Natürlich erfordert die internationale Arbeit von B.R.I.S Mobilität. „Durch unsere globale Vereinigung müssen wir in der Lage sein unsere Veranstaltungen an verschiedenen Orten in der Welt abzuhalten. Insbesondere die „Global Worl Conference B.R.I.S“, die dieses Jahr Ende Juli stattfindet und bei der über 1000 Gäste erwartet werden, muss ihre Mobilität erhalten.

B.R.I.S-CROSS

Während der Evangelisationsprojekte im osteuropäischen Raum, in denen die Studenten praktisch ausgebildet werden, treffen die Teams auf katastrophale Zustände. Menschen leben in heruntergekommenen Baracken und bangen um ihr tägliches Brot. Besonders Kinder reißen den Teams Lebensmittel und Kleiderspenden aus den Händen.

In Bulgarien bekommen Roma keine staatliche Unterstützung und häufig wird ihnen der Zugang zu staatliche Schulen verwehrt. Der caritative Zweig von B.R.I.S statte vorletzten Sommer 25 Kinder für die Einschulung aus, sodass ihnen der Schulbesuch erlaubt werden musste. Zusätzlich begann im Sommer 2016 der Bau des ersten Gemeindezentrums, in dem Gottesdienste stattfinden können und sich eine Gemeinschaftsküche befindet, die die Roma des Ortes Vidin versorgt. Mehrere Gemeindehäuser folgten über das ganze Land verteilt.

Hilfsprojekte sind ebenfalls in Moldawien geplant. Auch in Moldawien lebt ein Großteil der Roma in ärmlichen Verhältnissen. Staatliche Unterstützung gibt es kaum. Besonders Waisenkinder und Kinder, die von ihren Eltern verlassen wurden, finden wenig Unterstützung. In den staatlichen Waisenhäusern wird keine Rücksicht auf ihre ethnische und kulturelle Herkunft genommen. Mihail Farfacari ist ein 25-jähriger Roma, der in Edinet im Norden von Moldawien lebt. Er hat schon als Kind zu Christus gefunden und versucht nun, andere Jugendliche mit dem Evangelium zu erreichen. Über Facebook knüpfte er Kontakt mit B.R.I.S und war glücklich zu erfahren, dass es Roma-Gemeinden und Organisationen gibt. Schon nach den ersten Gesprächen reiste ein Evangelisationsteam nach Moldawien und besuchte viele Familien, die sofort ihr Herz unserem Herrn Jesus Christus öffneten.

„Meine Berufung liegt in der Arbeit mit Jugendlichen und Kindern. Doch durch die jungen Menschen komme ich auch in Kontakt mit Eltern und Familienmitgliedern und bekomme dadurch die Möglichkeit ihnen von Gott zu erzählen“, erklärt Mihail Farfacari. Neben der regelmäßigen finanziellen Unterstützung seiner Jugendarbeit plant B.R.I.S den Bau eines Gemeindezentrums, das auch ein Jugendheim enthalten soll.

Sofia Kwiek, Offenburg
(Foto: Einweihung der neuen Bibelschule in Wegberg, NRW)