DAS ENDE IST MEIN ANFANG

Ein Vater, ein Sohn und die große Reise des Lebens

Am 7. Oktober 2010 wird der Film „Das Ende ist mein Anfang“ in deutschen Kinos anlaufen. Die Presseankündigung hörte sich recht interessant an. Deshalb entschloss ich mich, gemeinsam mit meinem Sohn dem Preview beizuwohnen.
DAS ENDE IST MEIN ANFANG ist die einfühlsame und bewegende Leinwandadaption der gleichnamigen Lebenserinnerungen des langjährigen Südostasien-Korrespondenten des SPIEGEL, Tiziano Terzani, der im Juli 2004 in seinem Haus in der Toskana starb. Als Terzani spürte, dass er nicht mehr lange zu leben hat, erzählte er seinem Sohn Folco die Geschichte seines abenteuerlichen Lebens, seine spirituellen Erfahrungen und wie er sich auf den Tod vorbereitet.

Aus diesem Gespräch formte der Sohn das ergreifende Buch „Das Ende ist mein Anfang“, das in Italien mit mehr als einer halben Million zu den meistverkauften Büchern seit Jahren gehört – und auch in Deutschland bereits mehr als 220.000 Abnehmer fand.

Produzent Ulrich Limmer schrieb zusammen mit Folco Terzani das Drehbuch. Man entschied sich, ganz bei den intensiven Begegnungen zwischen Vater und Sohn in der Einsamkeit der toskanischen Berge zu bleiben und keine Rückblenden oder künstlichen Dramatisierungen einzusetzen. Die Familie gestattete es sogar, dass die Dreharbeiten in ihrem eigenen Haus stattfinden durften.

Eigentlich hatte man nicht so sehr in die Intimsphäre der Familie eindringen wollen – handelte es sich doch immerhin um eine Mannschaft von etwa 40 Personen. Doch die Entscheidung erwies sich als positiv. Die Mitwirkenden bezeugten, dass dieses persönliche Ambiente zu einer Quelle der Inspiration für sie wurde. Filmproduzent Limmer wörtlich: „Ich habe dort intuitiv sehr viel verstanden von dieser Familie und der Konstellation zwischen Vater und Sohn.“ Die besondere Atmosphäre habe sich auch auf das Team übertragen: So sei die Arbeit wohl konzentriert gewesen, aber am Abend habe man zusammen gesessen und diskutiert und dann habe auch jeder die Stille gesucht.

Folco Terzani: „Wenn du von einem alten Menschen etwas erfährst, das aufnimmst, was er weiß, dann weißt du es schon als junger Mensch. Es ist wie ein Anfang, um weiterzugehen.“ Folco erlebt, wie sich der Kreis des Lebens seines Vaters schließt. Er bekennt: „Die journalistische Laufbahn meines Vaters hat mich nicht interessiert, aber seine letzten Jahre, die faszinierten mich. Als er einfach seine Arbeit aufgab, hinauf in den Himalaya ging, und begann, über die Welt nachzudenken.“ Er, der nach den Worten seines Vaters vieles angefangen und noch nichts zu Ende gebracht hatte, entschloss sich nun, die letzte Lebensgeschichte seines Vaters niederzuschreiben und dieses Buch ohne einen Lektor und ohne jegliche Veränderungen (wie es in der etwas derben Szene mit dem Verleger zum Ausdruck kommt) herauszugeben. Rückblickend sagt er: „Mein Vater hatte Zeit, mir noch alles zu sagen, was er sagen wollte und dann starb er.“

Tiziano Terzani hat in seinem Leben neben vielen journalistischen Arbeiten auch etliche, zum Teil in mehrere Sprachen übersetzte Bücher, geschrieben. Als er das Gefühl hatte, sich als Journalist zu wiederholen, ging er in den Vorruhestand, der dann aber von einem Krebsleiden geprägt war. Drei Jahre lang lebte Terzani als Eremit. Die Erfahrungen, die er in dieser Zeit sammelte, zählten zu den entscheidendsten seines Lebens. Terzani gelangte zu der Einsicht, dass die einzige Revolution, die nachhaltige Veränderung bewirkt, die ist, die in jedem selbst stattfindet.

Kurzkommentar

Der Film hilft, das eigene Leben und die heute gängigen Werte unserer Gesellschaft zu überdenken. Mein Sohn meinte, dass er sogar für Christen hilfreich sein könnte, weil sie oft genauso im Hamsterrad laufen wie andere Mitmenschen bzw. genauso im weltlichen System verhaftet sind. Vor allem wird „Das Ende ist mein Anfang“ aber Menschen ansprechen, die sich nach dem Sinn ihres Lebens fragen – vielleicht ausgelöst durch eine Krise. Allerdings sehen wir eine Gefahr darin, dass der Film eher auf den Buddhismus (siehe die Buddha-Figuren in Terzanis Wohnung) und andere fernöstlichen Religionen verweist, als auf Jesus Christus, der uns wahren Frieden geben will und uns besser als jeder irdische Guru auf den Tod (besser: das eigentliche, ewige Leben) vorbereiten könnte. Leider wird der allein Heil bringende Name JESUS im Film kein einziges Mal erwähnt. Das gab ich auch in dem anschließenden Journalisten-Austausch zu bedenken.
Falls der Film an Ihrem Ort bzw. in Ihrer Umgebung nennenswerte Beachtung findet, könnte ich mir vorstellen, ein Treffen, eine Diskussion zum Film anzubieten. In den 1970er Jahren haben wir bei Filmen wie „Ben Hur“ oder „Jesus Christ Superstar“ nach den Filmveranstaltungen jeweils Flyer verteilt und die Kinobesucher angesprochen – manchmal mit ausdrücklicher Erlaubnis der Kinobesitzer und gelegentlich sogar mit einer Ansage am Ende des Filmes. Dabei ging es uns nicht darum, den Film schlecht zu machen (auch solche Aktionen hat es hier und da gegeben), sondern zu bezeugen, dass wir eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus gefunden haben, die er allen Menschen anbietet. Wenn Einzelne oder kleine Gruppen so etwas bei „Das Ende ist mein Anfang“ machen würden, könnte daraus m.E. ein großer Segen entstehen. Noch ist Zeit bis zum 7. Oktober.

Gerhard Bially

Ein Video-Clip dazu: www.dasendeistmeinanfang.de