Ermutigungskonferenz ‘10

Aus der Krise in die Veränderung

„Du wirst Waffenträger haben. Menschen, die dir dienen, dich lieben und dich nicht mehr verraten.“ Das sagte Pat Holloran den engagierten Christen auf der nordrhein-westfälischen Ermutigungskonferenz 2010. Holloran (Michigan, USA) kommt seit 11 Jahren immer wieder nach Deutschland und hat eine besonders wertgeschätzte Beziehung zu Dr. Christoph Häselbarth (Josua-Dienst, Strittmatt), einem weiteren Redner auf der Ermutigungskonferenz, die am 8. und 9. Oktober in der Christlichen Gesamtschule Düsseldorf stattfand. Bekannt geworden ist er durch seinen prophetischen Dienst, mit dem er schon vielen Menschen zum Segen wurde.

„Wem von euch sind schon Engel erschienen?“, fragt Pat. Als sich kaum jemand meldet fragt er, wer dennoch an die Existenz von Engeln glaube. Natürlich jede/r Anwesende. „Wer von euch hat Jesus am Kreuz gesehen oder Jesus im Himmel? – Und trotzdem glaubt ihr an ihn?!“

Menschen bewundern ‚seinen großen Glauben‘ – wenn er vom Wirken Gottes berichtet oder mit Hilfesuchenden betet oder ihnen prophetisch dient – meint Pat. Aber in Wirklichkeit hätten die Konferenzteilnehmer viel größeren Glauben. Denn Pat habe seit seiner Kindheit Einblick in die geistliche Welt. Doch Jesus sagt: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“ (Joh 20,29) „Zweifle nicht länger an deinem Glauben“, so Pat Holloran.

Wo sind meine Waffenleute?
„Wir brauchen Training, geistliches Training – und zwar miteinander“, betonte Monika Flach. Selbst eine „Frau des Glaubens“, die, wie sie bezeugte, viel an sich arbeitete, später jedoch mehr und mehr den Heiligen Geist Veränderung in ihrem Leben und Dienst bewirken ließ, riss sie die Anwesenden in ihrer Begeisterung förmlich mit. „Wo sind deine Waffenträger?“, fragte sie die ca. 300 Zuhörer und führte damit den Gedanken von Pat Holloran (s.o.) weiter. „Es geht nicht um uns. Es geht um Menschen, die Jesus brauchen. Was ist dein Auftrag und wozu bist du bestellt?“ Deutlich machte die Gründerin von Kingdom Impact, dass unser Auftrag, unser Dienst zugleich „Kampf“ bedeutet. „Wir brauchen geistliche Muskeln“, so die zarte Frau. Gottes Auftrag laute, dort hinzugehen, „wo die Finsternis herrscht“.

„Wir haben einen Feind, der uns überrollen will“, ruft Monika Flach. „Widersteht dem Teufel, damit Gottes Herrlichkeit kommt! Es geht nicht durch unsere Vorstellungen und Pläne. Sprich Gottes Verheißungen aus! Sonst übernimmt unsere Seele wieder das Sagen.“

In einer Power-Point-Präsentation unterstrich sie die Wahrheit des geistlichen Kampfes nach Epheser 6,10 ff.: „Wir müssen wachsam sein! Wenn wir eine schlechte Botschaft hören, sollen wir die feurigen Pfeile mit dem Schild des Glaubens auslöschen. Wir können uns Entmutigung nicht leisten. Sie bringt uns in die Arme des Unglaubens. Lieber wollen wir uns gegenseitig ermutigen …“

Auf die Frage, wen der Widersacher Gottes und der Gläubigen entmutigen möchte, nennt die Referentin vier Gruppen:

  • Wer eine Verheißung hat und daran festhält
  • Wer einen göttlichen Auftrag erhalten hat
  • Wer vom König ein Mandat hat [ein Amt?] bekommen hat
  • Wer den Istzustand verändern will

Wo Zaghaftigkeit uns befallen hat, sollen wir den Ängsten befehlen zu gehen. „Gott sagt: Fürchte dich nicht!“ Im Sprechen sei eine Befehlskraft, die – so hat es Monika selbst erfahren – funktioniert. „Furcht – raus aus meiner Seele!“

Einschüchterung und Entmutigung

„Gott gibt dir einen Auftrag. Und wenn du dich dann aufmachst, wird Widerstand kommen,“ prognostiziert Monika Flach. Die Taktik des Feindes lautet Einschüchterung. Sie geschieht durch:

Unterstellung falscher Motive

  • Spott: ‚Ihr Ohnmächtigen! Die Arbeit ist umsonst! Du bist ein Nobody!‘
  • Offene Drohungen: ‚Du wirst beseitigt!‘
  • Angebote, sich zurückzuziehen.“

Schließlich fragt die Rednerin in die Runde: „Was bewirkt Entmutigung?“ Und sie beantwortet ihre Frage mit: „Sie vergiftet unser Denken. Unsere Wahrnehmung verändert sich. Meine Beurteilung wird anders.“ Daraus folgert sie: „Wir müssen gereinigt werden von Entmutigung. Wir sollten Entmutigung in unserem Leben nicht zulassen, weil sie uns in Unglauben hineinbringt.“

Leisere Töne …

… schlug der Co-Autor der Neuerscheinung „Erfolgsfaktor Integrität. Wie Wirtschaft und Gesellschaft erneuert werden können“, Johannes
Grassl, an. Teilnehemerin Heike Baumbach berichtet:

Grassl ist bei einer Schweizer Stiftung für Führungspersonen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft angestellt und glaubt, dass eine Zeit der Veränderung kommen muss und auf uns zukommen wird. Veränderung müsse allerdings bei jedem selbst beginnen: vom Einzelnen, über Ehe, Familie bis hin zur Gesellschaft. In der Ehe sei es zum Beispiel wichtig, das Vertrauen zu stärken und keine Geheimnisse voreinander zu haben.

„Doch was soll ich als Einzelner ausrichten und verändern?“, fragt der Redner. Als Beispiel nennt er die zwölf Apostel. Gott benutze auch oft das in den Augen „der Welt“ Schwache, damit sich Menschen nicht selbst rühmen. Am Beispiel von Josua forderte Johannes Grassl seine Zuhörer jedoch heraus, etwas in Gottes Namen zu unternehmen. Auf jeden Bereich unserer Gesellschaft könnten und sollten wir positiven Einfluss nehmen. Dabei gilt es Türen nicht aufbrechen zu wollen, sondern vielmehr mit dem Heiligen Geist als Wegbereiter zu rechnen. Ausdauer und Einheit mit anderen Christen seien dabei entscheidende Faktoren.

Leben in der Fülle

Den Konferenzabschluss bestritt der 73-jährige Christoph Häselbarth, den Pat Holloran als einen „geistlichen Vater unserer Nation“ verehrt. Seine ermutigende Lehre ist aufgelockert durch Erfahrungsberichte vom Wirken Gottes. Die göttliche Wahrheit des Einswerdens im Gebet illustriert er folgendermaßen: Verzweifelt kam ein Ehepaar zu ihm, weil ihr vierjähriger Sohn sich seit seiner Geburt nicht bewegen konnte, noch nicht sprechen gelernt hatte und auch nicht selbstständig essen konnte. Gemäß Matthäus 18,19 (wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum auch immer sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel) betete er mit den Eltern für den Jungen. Fünf Jahre später traf er die Familie wieder. Sie erzählten, dass der Junge nach dem Gebet angefangen habe, sich zu bewegen, später sich aufgesetzt habe, dann zu laufen begann – und schließlich sogar angefangen habe zu sprechen. Mit sechs Jahren sei er ganz normal eingeschult worden und heute ein guter Schüler.

Dr. Häselbarth berichtet, wie er selbst zum „Leben in der Fülle“ gelangte: Als Entwicklungshelfer mit seiner Frau in Indonesien, sprach eines Tages der Herr zu ihm (so etwas hatte er als „Kirchenchrist“ noch nie erlebt): „Christoph, du lebst verkehrt! Du musst dein Leben ändern!“ Das machte ihn fragend und schließlich „hungrig“ nach Gottes Wort und geistlichen Wahrheiten. Später zeigte ihnen Gott sogar, dass sie „im Glauben“ leben und statt ihres bisherigen Berufes Gottes neuer Weisung folgen sollen. „Monat für Monat hat Gott uns dann versorgt“, bezeugt Christoph Häselbarth. Dieses neue Leben sei spannend – wenn man die Fülle Gottes bewusst annimmt.

Ein Beispiel aus jüngster Zeit: „Vor ein paar Wochen hielten wir ein Heilungsseminar. Am letzten Tag rief ein Ehepaar an und fragte, ob sie mit ihrem Sohn dazu kommen dürften, weil er ein Bein voller Metastasen habe. Dieses sollte zwei Tage später amputiert werden … Fünf Tage später kamen sie zu uns nach Hause und berichteten, dass sie im Krankenhaus vor der geplanten Operation darauf bestanden hatten, das Bein noch einmal zu untersuchen. Widerwillig habe das Personal schließlich zugestimmt. Das Ergebnis: Es waren keine Metastasen mehr vorhanden.

Blockaden für ein Leben in göttlicher Fülle

Fünf Punkte nennt Häselbarth in der Abschlussveranstaltung, die er als Hindernis, als Blockade für den Fluss des Segens Gottes in unserem Leben ansieht:

Unglaube – verbunden mit Angst und Sorgen (Alles, was nicht aus Glauben kommt, ist Sünde, Röm 14,2)–

Druck – dieser entspringt dem Zeitgeist. (Abends seien Berufstätige oft so „fertig“, dass sie zu nichts mehr fähig sind, außer vielleicht vor dem Fernseher zu sitzen. Wir sind eingeladen, in die „Ruhe Gottes“ einzugehen, Hebr 4,1 ff.)

Selbstkritik – oft sogar verbunden mit Selbstzerstörung (als „Gegenmittel“ nennt Dr. Häselbarth u.a. „viel in Sprachen beten“ [Jes 28, 11.12; 1 Kor 14, 21.22.14.15.4a; Jud 20; Röm 8,1.26.27; 1 Kor 14,18 – Redaktion]

Nicht-Vergeben – was oft in Ärger und Bitterkeit resultiere (Im Gegensatz dazu: „Ein fröhliches Herz ist wie Medizin, Spr. 11,17.22)

Stolz – alle Formen der Selbstüberhebung (was gemäß der Bibel die Ursünde ist)

Ein seelsorgerlicher Rat

Mit einem vierteiligen Rat setzt Christoph Häselbarth den Hindernissen die Überwinder-Strategie entgegen:

  • Schau auf den Herrn (Lobpreis, Anbetung, u.U. mit Hilfe von CDs oder einem Musikinstrument, Sprachengebet sowie Singen im Geist)
  • Sprich aus, was Christus in dir ist (entsprechende Bibelstellen [z.B. aus dem Epheserbrief] zitieren)
  • Sprich zu dem Berg der Krankheit, Mk 11,23 (z. B. „Leberkrebs, heb dich hinweg …!“ oder was immer dein „Berg“ ist)
  • Sag dem Herrn Dank (Ps 50,23; Phil 4,6)

Prüfet alles, das Gute behaltet

Wir haben uns in der Berichterstattung auf einige wenige Gedanken beschränkt, die uns selbst wichtig erschienen und von denen wir hoffen, dass sie unserer Leserschaft zur Ermutigung dienen. Freilich könnten wir auch manches nennen, was uns fragwürdig erschien oder weiterer Reflexion bedarf. Wer sich intensiver mit den Inhalten der Ermutigungskonferenz ’10 befassen möchte, dem sei die MP3 empfohlen, auf der alle Beiträge (für nur 10 Euro zzgl. Porto) zu hören sind (Bestellung bei: d-knopf@t-online.de bzw. www.Predigt-Tankstelle.de).

 

Gerhard Bially
(Herausgeber der Zeitschrift Charisma)
P. S.: Das o.g. Buch von Johannes Grassel und Claude R. Schmutz kann hier bestellt werden.