100 Evangelisten als Weihnachtsmänner unterwegs – „Das größte Geschenk“ vor dem Kanzleramt

Dass es im „christlichen Europa“ not-wendig ist, den Sinn des Christfestes wieder klar herauszustellen, zeigten Reaktionen Einzelner, die gar nicht wussten, warum die Christenheit Weihnachten feiert. „Einer meinte“, erinnert sich Pastor Nachtigal, „dass Weihnachten eine Werbe-Idee von Coca Cola sei.“

In U-Bahnen und auf WeihnachtsmärktenDie „evangelistischen Weihnachtsmänner“ waren nicht etwa auf einen Platz konzentriert. Vielmehr wollten sie möglichst viele Stellen erreichen. „Der Weg zum Veranstaltungsort war wirklich aufregend: Schon die U-Bahn Fahrt wurde zur ersten Evangelisation“, berichten die Veranstalter. „Wir sangen einige Weihnachtslieder und verkündigten das Evangelium. Eine Frau in der U-Bahn bekam unser evangelistisches Heft ‚Das größte Geschenk’ und begann zu weinen. Ihr Mann hatte sie nach 40 Jahren Ehe wegen einer Prostituierten verlassen“, so der Berliner Pastor (Kirche am Südstern).

Auch die Berliner Weihnachtsmärkte boten den „Weihnachtsevangelisten“ gute Möglichkeiten: Auf dem traditionellen Spandauer Weihnachtsmarkt waren sie ein Teil des Bühnen-Programms. „Hier sagte ein Mann, dass sein größter Wunsch zu Weihnachten Gesundheit wäre. Er und auch seine Schwester hatten Schmerzen. Zwei Mädchen aus unserem Team beteten für die Frau und sie wurde sofort geheilt. Danach beteten sie auch für ihren Bruder. Auch er wurde sofort frei von Schmerzen“, berichtet das „Winter2Go-Team“. „Ja, Gottes Kraft wirkt sogar durch geisterfüllte Weihnachtsmänner“, meint Werner Nachtigal schmunzelnd.

Eine andere Story: Ein Mann fragte einen der Weihnachtsmänner, wo er Weihnachten feiern könne, denn er sei allein. Er erzählte, wie er in der ehemaligen DDR aufgrund seiner politischen Meinung im Gefängnis gesessen hatte. In der Haft sei er sogar von Mithäftlingen vergewaltigt worden. Später habe er nach einem Autounfall mehrere Monate im Koma gelegen und sei dadurch zum Frührentner geworden. Noch an jenem Tag nahm dieser Mann Jesus an, wie Augenzeugen berichteten. Gott macht keine Unterschiede.

Weil Jesu nicht nur für Außenseiter und Abgeschobene, sondern auch für die „High Society“ gekommen ist, gingen die Weihnachtsmänner schließlich auch zum Kanzleramt. Dort standen aufgrund des Wirtschaftgipfels viele Kamerateams. Ungeniert sangen sie Weihnachtslieder wie „Oh, du fröhliche“ und erzählten von dem größtem Geschenk, das Gott der Menschheit gemacht hat. „Zu unserer Überraschung wurde dies in Ausschnitten in den ARD- und RTL-Nachrichten gezeigt, berichtet Pastor Nachtigal gegenüber Charisma. „Die ARD machte ein kurzes Interview mit mir. In der ARD-Tagesschau hieß es im Off-Kommentar zu unseren singenden Weihnachtsmännern, dass die Geburt des Jesus-Kindes wichtiger sei als Wirtschaftsgeschenke. Dieses wunderbare Wochenende war für mich bereits mein schönstes Weihnachtsgeschenk.“

Selbst die „Stuttgarter Zeitung – online“ hat dieses Geschehen am 15.12.08 aufgegriffen. Hier hieß es u.a.: Angela Merkel hat sich gestern im Kanzleramt mit führenden Köpfen der Wirtschaft über ihr Krisenmanagement beraten. Es mangelt nicht an Vorschlägen. Entscheidungen will die Kanzlerin aber erst im neuen Jahr treffe …

Und später: „Das größte Geschenk“ gibt es an diesem Sonntag vor dem Kanzleramt. Es sind aber nicht die Herrschaften, welche in dunklen Limousinen anrollen, die solche Versprechen machen. Sondern 100 Weihnachtsmänner, die sich dort versammelt haben. Sie verteilen Prospekte, in denen zu lesen steht: „Das größte Geschenk“ seien keine Steuermilliarden, Konsumgutscheine oder worüber sonst hinter den Fassaden der Macht verhandelt wird. „Das größte Geschenk“ sei der Menschheit vor 2000 Jahren beschert worden. Die frohe Botschaft aus jener Zeit unterscheidet sich deutlich von aktuellen Nachrichten.Weihnachtsmaenner(19.12.2008)