„Gottes Familien-Idee ist die beste Grundlage für die Familienpolitik!“

Angela und Andreas Frész, die Leiter des Familiendienstes von Jugend mit einer Misssion in Europa, treten dafür ein, in der Gestaltung des Familienlebens konsequent von der Offenbarung Gottes auszugehen. In einem Grundlagenartikel betont Angela Zeidler-Frész: „Gegen den Strom der Mehrheitsmeinung zu schwimmen, wird uns etwas kosten. Sind wir bereit, unserer Ehe/Familie den Stellenwert zu geben, den Gott ihr gibt? Stimmen wir den Aussagen der Bibel zu? Sind wir davon überzeugt und bemühen uns sie im eigenen Leben umzusetzen?“

Gerade in der aktuellen Diskussion über den angestrebt Krippen-Ausbau treten die Mitarbeiter des JMEM-Familiendienstes dafür ein, konsequent vom Wohl des Kindes auszugehen und auch hier die Weisheit der Bibel ernst zu nehmen: „Wir sind überzeugt, dass die Familien-Idee des Schöpfers die beste Grundlage, der beste Ausgangspunkt für alle Fragen der Lebensgestaltung ist und auch für die Familienpolitik ernst genommen werden muss. Aus der Bibel (vgl. z. B. 5. Mose 6, 6-9 und 5. Mose 32, 46-47) wissen wir, dass Gott die Eltern dazu beauftragt, seine lebensspendenden Worte an ihre Kinder weiterzugeben – als Grundlage für ihr Leben. Die Betreuung von Kleinkinder in der Familie sollte deshalb als Leitbild dienen und – soweit möglich – angestrebt werden.“ Aus diesem Grund hält der JMEM-Familiendienst den massiven Krippen-Ausbau, der von der gegenwärtigen Bundesfamilienministerin angestrebt wird, in dieser Form für ein völlig verfehltes Signal: „Dass die Krippen-Betreuung Nachteile haben kann, wird von den Ergebnissen der Bindungsforschung eindeutig bestätigt; leider werden sie zurzeit in der Diskussion viel zu wenig berücksichtigt. Dabei sind diese Voten, wie sie z. B. von Kinderpsychologen geäußert werden, die wichtigsten Entscheidungshilfen in dieser weichenstellenden Diskussion: Hier wird nämlich am klarsten artikuliert, was für die Kleinkinder am wichtigsten ist. Schließlich sind sie die Betroffenen, die sich selbst nicht zu Wort melden können.“

Die Mitarbeiter des JMEM-Familiendienstes fühlen sich in ihrer Haltung dadurch bestätigt, dass auch von anderer Seite ähnliche Positionen vertreten werden. Dabei kommt die Kritik an dem massiven Krippen-Ausbau, der von der gegenwärtigen Bundesfamilienministerin angestrebt wird, nicht nur von Eltern- und Familienorganisationen, sondern auch von Fachleuten der Bindungsforschung. Diese Kritik kommt nicht nur von Eltern- und Familienorganisationen, sondern wird nun auch in der Zeitschrift „Psychologie heute“ thematisiert: In der aktuellen Ausgabe (Juni 2008) werden heiße Fragen zur Krippenbetreuung gestellt:

– Ist eine so frühe Trennung von den Eltern wirklich unbedenklich?

– Wann überfordert Krippenbetreuung die kindlichen Bewältigungsmöglichkeiten?

– Und wie kann sie gelingen?

Unter der Fragestellung „Wie Krippenbetreuung gelingt“ gibt die Website des Verlags Auskunft über die Intention des Artikels von Ann Kathrin Scheerer: „In Deutschland herrscht Krippenkrieg. ‚Kollektiverziehung‘, wettern die Gegner. ‚Herdromantik‘, schmähen die Befürworter zurück. Vielleicht hilft da ein vorurteilsfreier Blick auf die Praxis: Alltagsbeispiele zeigen, wie Krippenbetreuung gelingen kann – und scheitern.“

Bereits Ende 2007 hatte die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV) in einem Memorandum davor gewarnt, in der Diskussion über die Krippenausbau-Pläne in Deutschland nur “demographische, bildungs- und arbeitsmarktpolitische Aspekte” zu berücksichtigen. Aufgrund ihrer Erfahrungen mit den “Tiefenwirkungen und Langzeitfolgen von kindlichen Entwicklungsbedingungen” hatten die in der DPV organisierten Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker gewarnt: “Plötzliche oder zu lange Trennungen von den Eltern bedeuten in der frühen Kindheit einen bedrohlichen Verlust der Lebenssicherheit, auch weil Sprach- und Zeitverständnis des Kindes noch nicht weit genug entwickelt sind, um Verwirrung oder Angst mit Erklärungen zu mildern. Eine Trennung von den Eltern, die nicht durch ausreichend lange Übergangs- und Eingewöhnungsphasen vorbereitet wird, kann vom Kind als innerseelische Katastrophe erlebt werden, die seine Bewältigungsmöglichkeiten überfordert.”

„Wir haben das biblische Familienbild verloren“, meint Angela Zeidler-Frész vom JMEM-Familiendienst und beklagt, dass immer mehr Kinder Opfer dieser allgemeinen Entwicklung werden: „In der Regel sind die Kinder die Leidtragenden. Sie leiden unter der Trennung ihrer Eltern, dem Beziehungskrieg, dem Kampf um das Sorgerecht. Sie wachsen häufig mit nur einem Elternteil und ohne Geschwister auf oder fühlen sich in der Patchworkfamilie wie das fünfte Rad am Wagen. Wen wundert es da, wenn sie später keinen Mut haben für Ehe und lebenslange Partnerschaft oder für Kinder? Die Art wie wir leben, bestimmt die Entwicklung unserer Gesellschaft. Wir können nicht dauerhaft an der Wahrheit vorbeileben ohne Schaden zu nehmen!“
„Info-Links:

– Familiendienst von Jugend mit einer Misssion: Aktuelles aus Politik und Forschung und JMEM-Ratgeber-Artikel

– Artikel über das Scheitern und Gelingen der Krippenbetreuung in der Zeitschrift „Psychologie heute“

– Infos über das Memorandum der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) vom 12. Dezember 2007

– Artikel „Starke Familien mit Vision“ von Angela Zeidler-Frész in der CHARISMA-Mediathek