Iranische Christen bringen neues Leben

In vielen Ländern Europas schrumpfen nationale Gemeinden, Migrantengemeinden jedoch blühen auf und wachsen. Ein gutes Beispiel dafür ist Deutschland, wo immer mehr ehemalige Muslime aus dem Iran den Weg in Gemeinden finden.

In der landeskirchlichen Gemeinschaft „Haus Gotteshilfe“ in Berlin-Neukölln haben persische Konvertiten die Anzahl der Gemeindemitglieder verdoppelt. „Das war wie ein unverhoffter Sommerregen“, berichtet die Gemeindediakonin Rosemarie Götz. „Auf einmal kamen jede Woche neue Leute und wollten getauft werden. Am Anfang waren es nur fünf oder sechs Iraner. Sie waren ja nicht zu übersehen und wir lernten sie schnell kennen. Mit der Zeit brachten sie auch ihre Nachbarn und Freunde mit.“

„Ich habe mich ein paar Mal mit Freunden in Teheran in einer Untergrundkirche in einem Apartment getroffen, wo wir über Jesus sprachen“, erzählt ein iranischer Einwanderer namens Michael. „Wir machten Bibelarbeiten, obwohl wir manches Mal gar keine Bibel zur Hand hatten. Vor fünf Jahren wurde ich in einer Badewanne getauft.“ Viele dieser Menschen kamen noch im Iran zum Glauben an Jesus und standen dann vor der Entscheidung, zu fliehen oder den Tod bzw. Gefangenschaft zu riskieren. Eine Frau namens Nafiseh teilte uns ihre Geschichte mit: „Mein Mann war zu der Zeit Moslem. Als er erfuhr, dass ich Christ werden wollte, verbot er es mir. Es war sehr schwierig. Ich musste meine Eltern verlassen und verlor mein Zuhause und meine Familie.“

Die genaue Anzahl persischer Immigranten, die zum Glauben an Jesus gekommen sind und sich deutschen Gemeinden angeschlossen haben, ist nicht bekannt, doch die Zahl der Taufen bewegt sich wohl im Bereich mehrerer Tausend. „Diese jungen, lebendigen und fleißigen iranischen Christen haben eine kleine Erweckung aus dem Iran in unsere Gemeinde gebracht“, sagt Rosemarie Götz. „Und ich bin dankbar, dass unsere Mitglieder ihre Herzen für sie geöffnet haben.“

Auch in Düsseldorf (Sitz der Charisma-Redaktion) erleben wir seit Jahren einen Aufbruch unter den Iranern. Rachel und ihr Bruder David, die nicht nur selbst zu Jesus fanden, sondern schon vielen anderen ein Wegweiser zu ihm sein durften, haben einen Friseursalon, in dem den ganzen Tag über Lobpreis- und Anbetungsmusik zu hören ist. Vor einiger Zeit starteten sie dort sogar ein Bibelstudium für Iraner. Letztens haben sieben Personen im Friseursalon die Taufe im Heiligen Geist empfangen. Inzwischen ist das Bibelstudium so angewachsen, dass sie sich in ihrer Gemeinde, der New Life Church, treffen. Dort hat Pastor Aidoo schon seit mehreren Jahren eine persische Gemeinde aufgebaut und in die New Life Church integriert. Jeden Sonntagabend findet dort ein Gottesdienst in Farsi statt.

Letztens waren wir Augenzeugen folgender Szene:

Wir erlebten den Abschluss einer Heilungskonferenz (in der Internationalen New Life Church in Düsseldorf) mit. Nach der aus vielen Bibelzitaten bestehenden christozentrischen Predigt von Pastor Richard Aidoo erfolgte das Gebet für die Kranken. Zuerst wurden Menschen mit Gehörschäden  unter Handauflegung von Pastor Richard und mit dem unterstützenden Gebet der ganzen Gemeinde vor Gott gebracht. Soweit wir es mitbekommen haben, erlebten alle eine Besserung und sogar, dass jemand, der auf einem Ohr vorher ganz taub war, wieder hören konnte.

Dann wurde für Gelenk-, Knie- und Rückenschmerzen sowie Migräne gebetet. Das Eindrücklichste war aber vielleicht Folgendes:  Eine neu bekehrte Perserin (vielleicht um die 40), die ihren rechten Arm aufgrund einer Taubheit seit dem 4. Lebensjahr nicht mehr hoch heben konnte, wurde von Gott angerührt. Pastor Richard leitete sie nach dem Gebet an, ihren Arm immer wieder zu bewegen. Während diese Frau weiterhin „übte“ und alle weiterbeteten, hatten meine Frau und ich das Vorrecht, für eine junge Frau, die unter Ängsten und Depressionen litt, zu beten. Sie entschied sich während unserer Gebete dafür, ihr Leben Jesus anzuvertrauen und ging ermutigt an ihren Platz zurück. Gott hatte sie vorher schon angerührt. Der Tinnitus war nämlich nicht mehr da. Preis sei Gott!

Inzwischen wurde die Freude im Altarraum immer größer, weil die Iranerin ihren jetzt nicht mehr tauben Arm ganz hochheben konnte. Alle jubelten und dankten Gott.

Die Taufen sind immer wieder etwas Besonderes. Erst vor wenigen Wochen wurde die letzte Tauffeier mit 33 Täuflingen gehalten, Iranern, aber auch Afrikanern und Menschen aus unterschiedlichen Nationalitäten.

Quelle: Rosemarie Götz, Dale Hurd, JoelNews u.a.

Anm. der Redaktion: Der Iran belegt Platz 8 auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors, einer Rangliste der Länder, in denen Christen weltweit am stärksten verfolgt werden. Aus Sicherheitsgründen möchten wir bei dieser Internetnachricht keine Fotos mit Personengesichtern zeigen. Deshalb auf der Startseite nur die Außenansicht der New Life Church in Düsseldorf.