Mehr von Gott! MEHR-Konferenz 2017 in Augsburg (5.–8. Januar)

Zum zehnten Mal findet in diesen Tagen die ökumenische Konferenz „MEHR“ im Augsburger Messezentrum statt. Sehr im Wachsen begriffen ist diese 2008 mit 120 Teilnehmern gestartete Konferenz (jeweils zum Jahresbeginn), verantwortet vom Gebetshaus Augsburg unter der Leitung des katholisch-charismatischen Theologen Dr. Johannes Hartl. Waren es 2010 noch knapp 1.000 Teilnehmer, so ist die Besucherzahl bis heute auf mehr als 8.000 gestiegen.

Bemerkenswert ist, dass sich gerade junge Menschen angezogen fühlen. Zentraler Bestandteil der Konferenzen sind lange Lobpreiszeiten und Vorträge von Johannes Hartl. Durch katholische Eucharistiefeiern und evangelische Abendmahlsgottesdienste wird dem ökumenischen Charakter der Veranstaltung Rechnung getragen. Als Referenten konnten dieses Jahr Pater Raniero Cantalamessa (Prediger der Päpstlichen Hauses, vgl. Charisma 179, S. 24 f.), Ben Fitzgerald (Begründer der Stadionveranstaltung „Awakening Europe“, vgl. Charisma 173, S. 27 u. Charisma 174, S. 20–23) und Walter Heidenreich (FCJG Lüdenscheid) gewonnen werden. Mit Michael Patrick Kelly steht erstmals ein Künstler aus der säkularen Musikwelt auf der Bühne der „MEHR“. Das Teenie-Idol der 90er-Jahre (Kelly-Family) ist mittlerweile gläubiger Christ und Freund des Gebetshauses.

Fasziniert von Gott – und vom Gebet
Pünktlich zur Konferenzeröffnung ist Johannes Hartls neues Buch „Einfach Gebet“ erschienen (eine PDF-Leseprobe finden Sie hier: Leseprobe ). Darin zeigt er, dass Beten keine bloße Theorie ist, sondern mit allen Aspekten des Daseins zu tun hat. Und er macht Lust, sich dem Thema Gebet ganz neu zu nähern, von Gott fasziniert zu sein. In dem von ihm und seiner Frau 2005 gegründeten Gebetshaus verstummt das Gebet seit nunmehr fünf Jahren nicht mehr bei Tag und bei Nacht.

So nahm es auch nicht Wunder, dass Johannes Hartl zur Eröffnung  der diesjährigen MEHR-Konferenz (5.1.2016) über „Heilige Faszination“ sprach. Durch „Unkenntnis“ und/oder dass uns „der Geschmack verdorben“ wurde entgehe uns die Faszination, so Hartl. Die Videoaufzeichnung kann hier eingesehen werden: https://www.youtube.com/watch?v=XWle8DFWSIo

Am zweiten Konferenztag sprach Dr. Hartl über die Macht von Deklarationen (vgl. hierzu unseren Artikel in der neuen Charisma-Ausgabe „Die Macht der Gedanken“. Gedanken, die zu Worten werden – denn wovon das Herz voll ist, redet der Mund, Lk 6,45 – und schließlich zu Festlegungen oder self-fulfilling prophecies. Doch jeder negativen Aussage, kann auch eine positive, glaubensvolle Aussage entgegengesetzt werden.)

Das braucht seine Zeit
Walter Heidenreich machte durch seine Lebensgeschichte deutlich, dass es nicht immer „seine Zeit brauche“, bis eine Veränderung in einem Menschen sichtbar werde. Von seiner Drogenkarriere erzählend, berichtet er, wie ihm auf einer Partie der Gedanke an Gott kam. Für ihn ziemlich absurd. Doch dann auf einmal der Schrei seines Herzens nach diesem Gott. Da habe er ganz existenziell die Liebe Gottes erfahren. Und dann einen tiefen Frieden. Walter habe sich gewünscht, dass dieser Friede immer in ihm bleibe. Als er so von einem Moment auf den anderen „clean“ wurde, habe das Auswirkungen auf die ganze Clique gehabt.

Miteinander haben sie dann, so berichtet Walter Heidenreich weiter, ihre Herz und ihre Wohnung für Obdachlose, Hexen und Drogenabhängige geöffnet. Doch nach drei Monaten waren sie ausgelaugt. Auch hatten sie in dieser Zeit nur die Bibel, jedoch keine biblische Unterweisung, keine Gemeinde und keine geistlichen Väter. So konnten sie nur zu Gott im Gebet gehen und ihn um Hilfe und Führung bitten. Sieben Tage beteten und fasteten sie – jedoch scheinbar ohne Resultate. Doch nach 7 Tagen sei der Geist Gottes „auf sie gefallen“. 3 Tage und 3 Nächte soll dies dann angedauert haben. In diesen Tagen habe sich, so Walter Heidenreich, Apostelgeschichte 1, Vers 8 unter ihnen erneut erfüllt: „Ihr werdet Kraft und Vollmacht empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommt.“

 

„Selbstversorgung“ versus „Das verdankte Sein“

Heute Vormittag, während wir diese Zeilen posten, spricht Johannes Hartl über zwei unterschiedliche Lebensweisen: Die Selbstversorgungsmentalität, eigentlich eine Waisenmentalität. Mit den Gefühlen „es gibt nie genug“, sich mit anderen vergleichen, von Angst motiviert sein, bewusst oder unbewusst manipulieren und Kontrolle ausüben usw.

„Das verdankte Sein“ umschreibt Hartl mit folgenden Stichpunkten: es ist mehr als genug, motiviert von Beziehung, bringt (natürliche und/oder geistliche) Söhne und Töchter hervor, macht andere erfolgreich etc.

 

Gespannt sind wir auch auf heute Nachmittag, wenn der Prediger des Päpstlichen Hauses in Augsburg sprechen wird. Mehr über die MEHR-Konferenz in der nächsten Charisma-Printausgabe.

 
Weitere Infos zu Johannes Hartl und „Einfach Gebet“: www.scm-brockhaus.de/hartl

Weitere Infos zum Gebetshaus Augsburg und Link zur MEHR-Konferenz (Livestream!):
www.mehr.gebetshaus.org

Foto: MEHR-Konferenz (ältere Aufnahme), © Gebetshaus Augsburg