Paulusjahr: Lehre und Spiritualität des „Völkerapostels“ neu entdecken und Solidarität mit Christen in der Türkei praktizieren

In der römischen Basilika „Sankt Paul vor den Mauern“ hat Papst Benedikt XVI. am 28. Juni 2008 das „Paulusjahr“ eröffnet. Auch der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., sowie zahlreiche Vertreter anderer christlicher Kirchen nahmen an dem Gottesdienst teil. Über die Bedeutung des „Völkerapostels“ sagte der Papst in seiner Predigt, Paulus sei nicht nur „eine Gestalt der Vergangenheit, derer wir achtungsvoll gedenken“, vielmehr sei er „auch für die Menschen heute noch Lehrer, Apostel und Verkünder Jesu Christi“.

Wie die Deutsche Bischofskonferenz in einer Pressemitteilung erklärte, ist das Ziel dieses Paulusjahres, das vom 28. Juni 2008 bis zum 29. Juni 2009 dauert, nicht nur die Person des heiligen Paulus, seine Tätigkeiten und seine zahlreichen Reisen, sondern auch seine Lehre und Spiritualität neu zu entdecken. Bereits am 17. Juni wurde dazu die neue Website www.dbk-paulusjahr.de frei geschaltet. Auf ihr stellt die Deutsche Bischofskonferenz neben Grundinformationen über Paulus, seine Schriften und Theologie auch zahlreiche Themenvorschläge und Praxishilfen bereit. Außerdem gibt es Literatur- und Materialhinweise, bibelpastorale und liturgische Anregungen sowie diözesane und überdiözesane Veranstaltungstermine und aktuelle Nachrichten. Das Webangebot richtet sich nicht nur an Gemeinden, Erwachsenenbildungs-Einrichtungen, Verbände und Religionslehrer, sondern an alle Interessierten, die sich über den Völkerapostel informieren oder sich an den vielfältigen Initiativen zum Paulus-Gedenkjahr beteiligen möchten. In zahlreichen deutschen Diözesen und katholischen Einrichtungen finden im Paulusjahr Veranstaltungen, Pilgerreisen und Gottesdienste statt.

Besondere Bedeutung wird der Tatsache beigemessen, dass Paulus aus der kleinasiatischen Stadt Tarsus stammte, die in der heutigen Türkei liegt. Somit wird im Paulusjahr auch die Verbundenheit mit den dort lebenden Christen als besondere Chance gesehen. Schon im Anschluss an die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Februar 2008 in Würzburg hatte der damalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, mitgeteilt: „Insbesondere möchten wir im Paulus-Jahr die Aufmerksamkeit auch auf die Situation der Christen in der Türkei lenken. Wir empfehlen, durch verstärkte Pilgerreisen an die Wirkstätten des heiligen Paulus die Verbundenheit mit den dort lebenden Christen zum Ausdruck zu bringen. In diesem Zusammenhang informierte uns der Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, über den Fortgang seiner Kontakte mit der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) und anderen Stellen wegen der Errichtung eines katholischen Pilgerhauses mit Kirche in der Stadt Tarsus. Wir haben beschlossen, dass eine Gruppe von Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz im Herbst 2008 eine Reise nach Tarsus durchführen soll, um die Solidarität mit den Christen vor Ort zum Ausdruck zu bringen. Wir bemühen uns weiterhin intensiv um eine Stärkung der Religionsfreiheit und die Erlaubnis zur Errichtung von Kirchen in dem Land.“

Info-Links:
– Das Leben des Paulus: http://www.dbk-paulusjahr.de/46-0-Leben.html
– Grundinformationen über Paulus: www.dbk-paulusjahr.de
– Paulus – ein Streiter für die Einheit der Christusgläubigen: http://www.dbk-paulusjahr.de/50-0-Wirkungsgeschichte.html

Quellen:
Pressemitteilung der Deutsche Bischofskonferenz vom 17.06.2008 und andere Mitteilungen der Deutsche Bischofskonferenz