Prägende Gestalt der Pfingstbewegung – Nachruf auf Reinhold Ulonska

Pastor Reinhold Ulonska (1931–2021) war von 1972 bis 1996 Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP). Sein Dienst war prägend für die Pfingstbewegung in Deutschland und fand auch internationale Anerkennung.

In einem Nachruf des BFP heißt es:

Reinhold Ulonska wurde am 6. September 1931 in Ostpreußen geboren. Nach Kriegsende verschlug es ihn nach Norddeutschland. Nach seiner Bekehrung und Taufe in der Lüneburger Heide begann er bald mit einem Missions- und Predigtdienst und kam im Frühjahr 1951 in Kontakt mit den „Freien Pfingstlern“. Von da an führte sein Weg in die „Vorläufige Arbeitsgemeinschaft“ (AG), deren Mitglied er anlässlich der Gründungsversammlung der „Arbeitsgemeinschaft der Christen in Deutschland“ (ACD, seit 1982 Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden) im Oktober 1951 wurde. Die Verantwortlichen empfahlen ihm, das gerade eröffnete pfingstliche Theologische Institut in Stuttgart (Vorläufer des Theologischen Seminars Erzhausen) zu besuchen.

Nach seiner Studienzeit (1951/52) in Stuttgart ging er in den Gemeindedienst nach Ostfriesland. Dort lernte er seine zukünftige Frau Ilse, geb. de Buhr, kennen. Die beiden heirateten 1954 und waren fast 58 Jahre verheiratet. Gott schenkte ihnen vier Kinder, zehn Enkel und zahlreiche Urenkel. Ilse Ulonska verstarb 2012.

1957 wurde Reinhold Ulonska in den Vorstand der ACD berufen und war von 1972 bis 1996 Präses der ACD bzw. später dann des BFP. Soweit aus dem offiziellen Nachruf seiner Kirche.

Einige Meilensteine während seiner 24-jährigen Amtszeit als Präses verdienen besondere Erwähnung:

  • die Verleihung des Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts (KdöR);
  • die Umbenennung in „Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden“;
  • der Beitritt der „Volksmission entschiedener Christen“ zum BFP 1988;
  • nach der Wende Beitritt von 13 Elim-Gemeinden aus Ostdeutschland;
  • ebenso Beitritt der Ecclesia-Gemeinden zum BFP.

R. Ulonskas Dienst im In- und Ausland

Bekannt war Pastor Ulonska für seinen evangelistischen Eifer und seine vollmächtige Bibellehre. 1972 bereits wurde er in das internationale Beratungskomitee „Welt-Pfingst-Konferenz“ berufen. Ab 1975 war er Präsident der „European Pentecostal Fellowship“ (EPF). Mit Erreichen des Ruhestandes im Jahre 1996 legte Reinhold Ulonska alle Ämter nieder, was ihn nicht daran hinderte, bis ins hohe Alter Einladungen zu Predigtdiensten und Vorträgen wahrzunehmen.

Einige Zitate aus seinem Lehrdienst:

  • Mehr als Gnade gibt es von Gott nicht, aber es gibt immer mehr Gnade von Gott.
  • Wir sollen Friedensstifter sein und nicht stiften gehen, wenn es um den Frieden geht.
  • Geistesgaben sind nicht zum Angeben, sondern zum Weitergeben.
  • Die Liebe ist der Blutkreislauf im Leib Christi. Sie soll der Steuermann und Wächter für alle Gaben und Dienste sein.
  • Eine Gemeinde ohne die Kraft des Heiligen Geistes ist wie ein Auto ohne Motor.

Mit großer Leidenschaft trat er für das Erleben der Geistestaufe und den Gebrauch der Geistesgaben ein. Als Autor von Büchern wie „Hütet die Herde Gottes“, „Gott hat gesetzt“ oder „Geistesgaben in Lehre und Praxis“, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, hinterlässt er ein reiches Erbe.

Am 12. März 2021 ist Reinhold Ulonska in die Ewigkeit abberufen worden. Die Trauerfeier fand am 20.3.21 statt. Die Traueransprache hielt Altpräses Roman Siewert. Ergänzt wurde sie durch den jetzigen BFP-Präses Johannes Justus. Es ist ein Vorrecht, dass diese Abschiedsfeier unter dem Link https://youtu.be/Ljh5WEAyhlg?t=370 miterlebt werden kann.