Reinhard Bonnke nach 30 Jahren wieder in Velbert

Himmelfahrtstag, „Vatertag“, Beginn der Pensacola-Erweckung vor 15 Jahren – ein heiß begehrtes Datum für christliche Veranstaltungen. Jedes Jahr findet an diesem Tag in Velbert (NRW) ein Missionsfest statt. Der Aktionsradius der Velberter Mission (VM) erstreckt sich weltweit auf mehr als 20 Länder. Einige Missionare sind zu diesem Anlass jeweils in Velbert. Beim diesjährigen Missionstag am 13. Mai war Reinhard Bonnke (70) der Hauptredner.

Bonnke wurde 1967 von der Velberter Mission nach Lesotho ausgesandt. 13 Jahre lang war er organisatorisch mit dieser Außenmission des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden verbunden, doch wurde sein Dienst so groß, dass er den Rahmen einer üblichen Missionsarbeit sprengte. In den letzten drei Jahrzehnten ist Evangelist Bonnke mit der Vision eines „blutgewaschenen Afrika“ von Kapstadt nach Kairo unterwegs. Die von ihm dafür gegründete Missionsorganisation Christus für alle Nationen berichtet, allein im letzten Jahrzehnt hätten ca. 50 Mio. Menschen bei den Großevangelisationen eine Entscheidungskarte ausgefüllt.

Wenn Pastor Bonnke am Himmelfahrtsvormittag darüber sprach, „in die Freude deines Herrn einzutreten“, so meinte er nicht nur die himmlische Herrlichkeit, sondern auch die Berufung jedes Einzelnen. „An der Predigt von Bonnke hat mich sehr angesprochen, dass er betont hat, dass er ohne Gott und auch viele (unterstützende) Menschen nie diese gigantische Arbeit hätte stemmen können. Ich finde, dass er doch auf seine Art recht bescheiden geblieben ist“, meint Heike Baumbach aus Düsseldorf.

Wie in seinem Buch „Der Heilige Geist und seine Feuermenschen“ beschrieben, erwähnte Bonnke auch in Velbert, dass am ersten Pfingsttag Feuerflammen auf jeden Einzelnen gekommen waren. Diese Feuerflammen entstammten – so Bonnke – dem riesigen Feuer Gottes. Sie mögen unterschiedlich groß gewesen sein, vielleicht auch mit unterschiedlichen Farbnuancen. Doch das Entscheidende: Auch die kleinste Flamme repräsentierte das Feuer Gottes. „Da gab es eine Verbindung, eine Verknüpfung.“
Umrahmt wurden die drei Veranstaltungen am 13. Mai von dem Amsterdamer Maranatha Gospel Choir. „Dieser Chor aus Amsterdam und auch das 3-er Gespann vom deutschen Lobpreis waren begnadet“, resümiert eine Teilnehmerin gegenüber Charisma.

Die Berichte der Velberter Missionare am Nachmittag waren ermutigend. Zugleich machen sie „demütig“, wie eine Person es ausdrückte: Wenn ich sehe, „was sie alles auf sich nehmen, um Gottes Wort zu verkündigen und IHM zu dienen.“ Dabei wurde auch deutlich, dass sich immer noch junge Menschen berufen lassen und Mission kein Auslaufmodell ist.

Wenn du etwas erleben willst,
was du noch nie erlebt hast,
musst du etwas tun,
was du noch nie getan hast.

Diese Herausforderung auf einer Ausstellungstafel der VM macht den Pulsschlag eines Missionars deutlich. So betonte auch Siegfried Tomazsewski, internationaler CfaN-Geschäftsführer, dass der heutige Tag zeige: Gott kann aus kleinsten Anfängen etwas Großes werden lassen.
Helmut Dengel, stellvertretender (ehrenamtlicher) Leiter der VM erlebte das Missionsfest fast wie ein Happening – allerdings kombiniert mit der spürbaren Gegenwart des Heiligen Geistes. Auf die Frage von Charisma, warum die VM Reinhard Bonnke nach 30 Jahren wieder nach Velbert eingeladen habe, antwortet der ehemalige Afrikamissionar und heutige Missionsdirektor Siegfried Bongartz: „Reinhard ist ja ein ehemaliger Velberter Missionar. 13 Jahre missionierte er in Afrika im Auftrag der VM. In diesen 13 Jahren haben sich die Schwerpunkte seines Dienstes herauskristallisiert. Auch wenn sich dann die Wege trennten, blieben wir innerlich verbunden und haben uns weiterhin gegenseitig besucht und geholfen.“ Interessant war

Es braucht nicht unerwähnt bleiben, dass Reinhard Bonnke und sein Missionswerk Christus für alle Nationen später auch anderen Velberter Missionaren unter die Arme gegriffen haben und bis zum heutigen Tag immer wieder ihre gegenseitige Wertschätzung auch auf diesem Wege bekunden.

Der Abend des 13. Mai war wie am Morgen so gut besucht, dass viele Besucher nicht mehr in die Kirche passten, sondern den Life-Übertragungen in extra Zelten lauschten.

Eine Woche später, nämlich an Pfingsten 2010, wird Reinhard Bonnkes Co-Evangelist und Nachfolger Daniel Kolenda in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zu mehr als eintausend Jugendlichen predigen (www.feuerkonferenz.de). Pastor Kurt-Jürgen Gleichmann aus Euskirchen, der als Lektor mehrerer Bonnke-Publikationen die spannende und nicht ganz enttäuschungsfreie Suche nach einem geeigneten jungen Evangelisten verfolgt hat, ist begeistert von dieser Wahl Gottes, wie er es sieht: „In Daniel Kolenda setzt sich der Dienst von Reinhard Bonnke mit eigenem Akzent fort.“

Die Autobiografie von Reinhard Bonnke ist rechtzeitig zum Velberter Missionstag erschienen und kann auf der CfaN-Website probegelesen werden (www.imfeuergottes.de).

G. Bially