Tipp für den Start des neuen Schuljahrs: Der neue Duden im Medienpaket

In einer Zeitschriftenredaktion hat man normalerweise mit Sprache zu tun. Da ist man dankbar für den Duden. Wenigstens uns geht es so. Manche sind ja immer noch nicht von der neuen Rechtschreibung überzeugt, und meinen, daß das gar nicht so schlimm sei, das „daß“ immer noch mit „ß“ zu schreiben. Obwohl die neue Rechtschreibung schon längst verbindlich ist.

Warum die Schweizer doch wieder nicht recht mitgezogen haben? Wenn sie in ihren christlichen Büchern schreiben, dass wir „Busse“ brauchen, damit es im Gemeindeleben voran geht, muss sich der Durchschnittsdeutsche doch fragen, ob damit „innere Umkehr“ oder Transportmittel gemeint sind.

Wie die Rechtschreib-Entwicklung vorangeschritten ist, wollen wir an drei Beispielen verdeutlichen. Wir vergleichen miteinander die 22. Dudenausgabe (Juli 2000), die 24. Ausgabe (April 2006) und die neueste 25. Ausgabe (Jubiläumsausgabe Juli 2009).

Unter C suchen wir den Reformator Calvin (zum Calvin-Jahr 2009).
22. Ausg.: „Calvin, calvinisch“. Damit hat es sich. Doch als Redakteur denkt man weiter und sucht unter K. Hier: „Kalvinismus, Kalvinist, kalvinistisch“. Keine besondere Ehrerbietung gegenüber dem Genfer Reformator Johannes Calvin (1509–1564).

Ab der 24. Ausg. sind die gebräuchlichsten Formen fett gedruckt, die von der Duden-Redaktion empfohlenen (das kann die gebräuchlichste Form sein oder auch nicht!) gelb unterlegt. Unter C findet sich wieder „Calvin, calvinisch“. Unter K: kalvinisch, calvinisch; Kalvinismus, Calvinismus; Kalvinist(in), Calvinist(in); kalvinistisch, calvinistisch.

In der jetzigen Jubiläumsausgabe unter C: Calvin; calvinisch, kalvinisch; Calvinismus, Kalvinismus; Calvinist(in), Kalvinist(in); calvinistisch, kalvinistisch. Unter K nur noch: „kalvinisch usw. vgl. calvinisch usw.“

Charisma
Da wir schon mal bei dem Buchstaben C sind, wollen wir doch wissen, wie der Name unserer Zeitschrift und unseres Verlags „richtig“ ausgesprochen wird:
Im Jahr 2000 „ch“ mit Betonung auf 1. oder 2. Silbe.2006 kommt als Option die „k“-Aussprache in Betracht (wie Österreicher und Bayern China oder Chemie aussprechen). Das ist auch in der Neuausgabe so geblieben.

Kennenlernen oder kennen lernen?
Ein letztes Beispiel, mit einem zusammengesetzten Wort, das wir oft gebrauchen, weil wir die Nase im Wind (des Heiligen Geistes) haben wollen:
22. Ausg.: kennen lernen (ROT steht für „neue Rechtschreibung“) [alte Schreibung kennenlernen] (neue Regel: Man schreibt „kennen“ vom folgenden Verb immer getrennt).24. Ausg.: kennen lernen od. kennenlernen [Aha, hier empfiehlt der Duden trotz neuer Regel wieder die alte Schreibweise, die offensichtlich mehr einleuchtet].25. Ausg.: kennenlernen, kennen lernen [also beides möglich, doch empfiehlt nicht nur der Duden die Zusammenschreibung, sondern sie ist auch wieder die gebräuchlichere Form].

Deshalb gilt …
Ob erst 8-jährig oder über achtzig, für Jung und Alt ist es das Beste, wenn man/frau behände zur Übersichtsliste des neuen Duden greift, um des Weiteren das korrekt auf Deutsch zu sagen (besser: zu schreiben), was er/sie sich noch nicht im Einzelnen eingebläut hat und deshalb (wie mind. jeder Dritte) weiterhin im Dunkeln tappt. Hier findet der/die Suchende „eine kleine Auswahl der früheren Schreibungen, die heute in der Schule als Fehler gewertet werden“.
Ein bisschen Angst und Bange machen könnte einem das schon, doch fürs Erste ist die Liste ganz tauglich. Im Übrigen bzw. im Einzelnen und Besonderen kann ja jedes Mal im Hauptwerk bzw. auf der CD-ROM nachgesehen werden. Also – lieber nicht den Kürzeren ziehen, sondern sich im Voraus informieren. Entweder im Nachschlagewerk oder in der PC-Version, beides zusammen zum Einführungspreis von 25.- Euro (der „umfangreichste Rechtschreibduden, den es je gab“ – mit 5.000 Neuaufnahmen). Das finden wir super! Erscheint am 21. Juli 2009.

Ein Tipp zum Schluss: Eine lange Silbe behält das „ß“ (z. B. in Fuß), bei einer kurzen Silbe wird das „ß“ zu „ss“ – wie eben: Schluss!

Charisma-Redaktion