9. Kongress christlicher Führungskräfte

„Freiheit gibt es nur dort, wo es Religionsfreiheit gibt“, so Volker Kauder auf dem zweijährlich stattfindenden Kongress christlicher Führungskräfte (FcK), der am letzten Februartag in Hamburg zu Ende ging. Doch Religionsfreiheit sei für viele Staaten ein Ärgernis. Trotzdem setzt sich der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende bei Gästen aus solchen Staaten und auch bei Besuchen in diesen Ländern – teilweise sogar gemeinsam mit der Bundeskanzlerin – dafür ein.

Dass aber auch in unserer Gesellschaft gegen Christen oft „mit harten Bandagen“ gekämpft wird – besonders von Seiten der Medien – machten die Publizisten Matthias Matussek und Klaus Kelle deutlich. Als unmittelbares Beispiel könnte hier der NDR-Beitrag nach dem ersten Veranstaltungstag genannt werden. Darin wurden zum Beispiel der christlichen Lebensrechtlerin Dorothee Elbruch Aussagen unterstellt, die sie gar nicht gemacht habe, wie sie Charisma gegenüber betonte. Reizthemen, die bibeltreue Christen anders sehen als der NDR-Reporter, wurden scharf aufs Korn genommen, obwohl sie weder das Hauptanliegen noch die Themenvielfalt des Kongresses widerspiegelten (z B. Abtreibung, Homosexualität, Islamfeindlichkeit, Mission).

Kopf und Herz

Liegt es nur daran, dass man am zweiten Tag „mehr angekommen ist“ oder ist es doch eine objektive Beobachtung, dass der erste volle Tag – nach dem Kongresseröffnungsgottesdienst am Vorabend im „Hamburger Michel“ mit hochrangigen Kirchenvertretern – mehr dem Kopf und der zweite mehr dem Herz gewidmet ist? Auch zum kostenlosen Coaching sowie Fürbitte- und Segnungsgebet kamen am Freitag mehr Kongressteilnehmer als am Donnerstag. Dieser Tag begann mit einem Morgenlob, gefolgt von Dr. Johannes Hartl, dem Leiter des Gebetshauses in Augsburg. Neben 15 Seminaren, 10 Werteforen und mehreren Specials darf die Ansprache von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière nicht unerwähnt bleiben. De Maizière, der auch Stellung zu Fragen der Zuhörer nahm, konnte darauf verweisen, dass wir in Deutschland heute mehr Christen in politischer Verantwortung haben als je zuvor.

Waren nach guter Kongresstradition am Donnerstagabend die FcK-Preis-Gewinner vorgestellt worden, so berührten am Freitagabend dramatische Lebensberichte die Herzen.

Zur Preisverleihung (26.2.15): Der Württemberger Martin Dürrstein (43) erhielt den 1. Preis. Sein Unternehmen für Zahnmedizintechnik Dürr Dental liefert nicht nur Produkte an fast alle 43.000 deutsche Zahnarztpraxen, sondern auch in ärmere Länder (besonders durch Mercy Ships). Der 2. Preisträger, Frithjof Karsten (47), begann als Teenager mit dem Aufbau eines christlichen Kindergartens – inzwischen sind es 18 an der Zahl. Dazu ist ein Bio-Bauernhof mit körperlich und seelisch beeinträchtigten Mitarbeitern gekommen, ein Restaurant sowie Ferienwohnungen und ein Bio-Hotel. Die Laudatio hielt Christine Lieberknecht, 2009–2014 Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen.

Aus dem Leben berichtet (27.2.15): Josef Müller, der „ziemlich beste Schurke“ aus München      erzählte mit übersprühender Begeisterung, wie er im Gefängnis Jesus erlebt hat. Der einst vom FBI gejagte querschnittsgegelähmte Steuerberater, dem seine Verfehlungen bis heute sehr leid tun, fand ab dieser Zeit den wahren Sinn, die wahre Freude und die wahre Erfüllung seines Lebens.
Renate und Frank Beßler, stolze Eltern des Weltmeisters im Drachenbootfahren, wussten nicht mehr ein noch aus, als ihr Sohn Paul an KREBS erkrankte. In der Universitätsklinik Halle führte ihn seine Ärztin, Dr. Ivonne Hasche, zu Jesus. In bewegender Weise berichteten die Eltern, wie sie selbst und andere Verwandte und Bekannte durch das, was sie an Paul miterlebten, zum lebendigen Glauben an Jesus Christus gefunden haben.

Wie Claudia und Fred Jung ihre existenziellen Krisen mit Gottes Hilfe bewältigten, berührte viele Kongressteilnehmer. Nicht nur das berufliche Fiasko, Mitarbeiter/innen zu Hauf entlassen zu müssen, sondern auch das Schlimmste, was man sich vorstellen kann: das eigene Kind zu überfahren (ausführlicher auf folgendem Video
https://www.youtube.com/watch?v=wPvP3of_gaQ).

 

Resümee

Mehr als 3.000 Kongress-Teilnehmer kamen aus insgesamt 13 Ländern vom 26. bis 28. Februar nach Hamburg. Unter dem Motto „Mit Werten in Führung gehen“ diskutierten sie die Chancen und Möglichkeiten christlicher Unternehmensführung. Die konfessionelle Zusammensetzung der Teilnehmer: 49% evangelisch-landeskirchlich, 40% evangelisch-freikirchlich und 11% römisch-katholisch. Das Durchschnittsalter betrug laut Kongresssprecher Matthias Pankau 48 Jahre, der jüngste Teilnehmer sei 18, der älteste 84 Jahre alt gewesen. Ziel des Kongresses war laut Initiator und Vorsitzendem Horst Marquardt Ermutigung zu geben (sich als christlicher Unternehmer zu outen und zu bewähren), neue Erkenntnisse zu vermitteln (durch hochkarätige Redner/innen) und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken (indem man andere Unternehmer mit ähnlichen Herausforderungen kennenlernt und dabei auch Korrektur und Hilfe erfährt). Mehr über den Kongress erfahren Sie unter folgenden Links:

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Kongress-Christlicher-Fuehrungskraefte,hamj39268.html

http://www.pro-medienmagazin.de/journalismus/detailansicht/aktuell/ndr-findet-in-hamburg-radikale-christen-91242/

http://denken-erwuenscht.com/immer-feste-druff-auf-kirche-und-glauben/

http://www.idea.de/nachrichten/detail/medien/detail/afd-sprecherin-oeffentlich-rechtliche-medien-berichten-unausgewogen-89778.html

http://www.erf.de/fernsehen/mediathek/erf-plattform/beitraege-vom-kcf-2015/4239-196?

http://de.wikipedia.org/wiki/Kongress_christlicher_F%C3%BChrungskr%C3%A4fte