China: Heftige Verfolgung vor Olympia

(Open Doors, 04. April 2008) – Wenige Monate vor den Olympischen Spielen in Peking hat die Regierung bei der systematischen Verfolgung von Hausgemeindechristen nicht eingelenkt. Einige Dienste von Open Doors in China mussten aus Sicherheitsgründen vorerst eingestellt werden. Einheimische Christen berichten von einer regelrechten Angriffswelle.

Im Vorfeld von Olympia hat die Regierung bei der Umsetzung ihrer Anti-Missions-Kampagne („Taifun Nr. 5“) viele Hausgemeinden geschlossen, Gemeindeleiter unter Hausarrest gestellt, Christen verhaftet oder in Umerziehungslager deportiert. Schulungen von Kirchenleitern und die Literaturverteilung sind stark beeinträchtigt. Viele Tagungen wurden abgesagt, nachdem Beamte einheimische Kontaktpersonen bedrohten. Wer sich den staatlichen Repressalien widersetzte, wurde drangsaliert oder verhaftet.

Beamte des Büros für öffentliche Sicherheit (PSB) durchsuchten deren Häuser und beschlagnahmten Bibeln und christliche Literatur. Hausgemeindepastoren in den Austragungsstädten berichten von regelmäßigen Hausdurchsuchungen und Gefängnis- oder Geldstrafen. Beamte haben ein Schulungsseminar verboten, das Timothy (Name geändert), Leiter eines Hausgemeindenetzwerkes, auf Einladung in einer staatlichen Drei-Selbst-Kirche durchführen sollte. Sein Telefon wird abgehört. Ein in einer entlegenen Gegend organisiertes christliches Jugendlager wurde kurz nach Eröffnung von der Polizei geräumt. In staatlichen Universitäten wird der E-Mailverkehr der Studenten überwacht. Dadurch konnten Beamte eine Liste von Christen, die das Evangelium an Kommilitonen weitergeben, erstellen. Jede Person auf der Liste wurde verwarnt. Über 100 ausländische Christen, die viele Jahre in China lebten und arbeiteten, wurden festgenommen, verhört oder abgeschoben.

Olympia-Gebetskampagne

Um den chinesischen Christen beizustehen, hat Open Doors eine weltweite internationale Gebetskampagne für China initiiert. Bislang haben sich schon Hunderte von Christen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bereit erklärt, wöchentlich zehn Minuten für China zu beten. Zur Kampagne kann ein Sonderheft und eine DVD* mit Hintergründen, Hilfsprojekten und Gebetsanliegen bestellt werden.

* Bestellung über info@opendoors-de.org oder Telefon 06195-67670.