Christen engagieren sich in Liberia in der AIDS-Bekämpfung

Anlässlich der 17. Welt-Aids-Konferenz, die kürzlich in Mexiko stattfand, informierte die christliche Hilfsorganisation Mercy Ships, die aus einem Arbeitszweig des Misssionswerks Jugend mit einer Misssion (JMEM) hervorging, über ihren spezifischen Beitrag zur AIDS-Bekämpfung. In dem westafrikanischen Land Liberia mit 3,3 Millionen Einwohnern, in dem sechs Prozent der Bevölkerung als HIV-positiv gelten, sind Mitarbeiter von Mercy Ships mit dem Aufklärungsprogramm „Tide of Mercy“ unterwegs. Eunok Lee, die das Team vor Ort leitet, formuliert die Ziele folgendermaßen: „Wir möchten zeigen, dass sich jeder vor Aids schützen kann. Und wir wollen dazu beitragen, dass das Thema nicht tabuisiert, sondern im öffentlichen Bewusstsein verankert wird.“

Der Weg führt dabei über die christlichen Glaubensgemeinschaften: Mitarbeiter von Mercy Ships arbeiten mit Angehörigen der örtlichen Kirchen zusammen und helfen ihnen, eigenständige Programme zur Aufklärung und Prävention sowie zur Betreuung von Erkrankten zu entwickeln. „Der christliche Glaube ist in Liberia sehr stark. Deshalb sind die Kirchen für uns ideale Partner“, erklärt Eunok Lee. „Über das gut ausgebaute Kirchennetzwerk werden die Informationen optimal und schnell verbreitet.“

Der Erfolg vom letzten Jahr motiviert die Mitarbeiter zum Weitermachen. Die Ansprache einer teilnehmenden Pastorin wurde von regionalen Fernseh- und Radio-Sendern übertragen. Das regte die Glaubensgemeinschaft zu einem intensiven Dialog über Krankheitsrisiken und Präventionsmöglichkeiten an. In diesem Jahr möchte Mercy Ships dazu beitragen, dass die liberianischen Gemeinden sich noch stärker vernetzen, um der Ausbreitung des tödlichen Virus mit vereinten Kräften den Kampf anzusagen.

Die internationale Hilfsorganisation, die auch in Deutschland ein eingetragener Verein ist, schätzt die Lage folgendermaßen ein: „Die Zahlen über die Ausbreitung der 1981 erstmals aufgetretenen Krankheit sind nach wie vor ernüchternd: 33 Millionen Menschen waren Ende 2007 weltweit HIV-infiziert, alle zwölf Sekunden steckt sich irgendwo auf dem Planeten jemand neu an. Das zeigt: Aufklärung ist nötiger denn je.“ Deshalb geht Mercy Ships bei der Schwerpunktsetzung für die Tätigkeiten von folgenden Eckdaten aus: „95 Prozent der HIV-Infizierten leben in Entwicklungsländern. Viele Menschen unterschätzen noch immer die Ansteckungsgefahr; eindämmen lässt sich die Epidemie aber nur durch bewussten Schutz.“ Das ist der Grund, warum sich die Mitarbeiter von Mercy Ships auch weiterhin in Liberia mit ihrem Schulungsprogramm „Tide of Mercy“ engagieren.

Die internationale Hilfsorganisation Mercy Ships betreibt Krankenhausschiffe , die Nahrung, medizinische Hilfe und Fachwissen dorthin bringen, wo Hilfe gebraucht wird. Die Organisation, die bisher mehr als 230.000 Menschen medizinisch behandelt und über 950 Bau- und Landwirtschafts-Projekte – darunter Schulen, Krankenhäuser, Waisenheime und Brunnen – finanziert hat, wurde 1978 von Don und Deyon Stephens als Arbeitszweig des Misssionswerks Jugend mit einer Misssion (JMEM) gegründet. An Bord der Schiffe arbeiten Experten aus mehr als 30 Nationen, darunter Ärzte und Chirurgen, Zahnärzte, Lehrer, Köche, Seeleute, Ingenieure und viele andere, die ihre Arbeitszeit spenden, um diese Hilfstätigkeit zu ermöglichen.

Info-Link:
www.mercyships.deRDB059 – Quelle: Pressemitteilung von Mercy Ships Deutschland e.V. vom 12. August 2008