Christival: Weitere Störungen und Angriffe auf Veranstaltungen – Bischof Huber besucht das Jugendtreffen

Nach den Demonstrationen von „Christival“-Gegnern am Eröffnungsabend wird die christliche Jugendveranstaltung in Bremen weiterhin von Vorfällen und Angriffen begleitet: Jugendliche wurden mit Flaschen beworfen, die „Christival“-Internetseite wurde von Hackern lahmgelegt. Am heutigen Freitag ist ein Besuch des EKD-Ratsvorsitzenden Bischof Wolfgang Huber vorgesehen. Er wird am Nachmittag mit Jugendlichen diskutieren und abends beim sogenannten „Bergfest“ das Abendmahl mit den Teilnehmern feiern. Das Christival findet noch bis zum Sonntag in Bremen statt und endet mit einem öffentlichen Gottesdienst auf der Bürgerweide. Nach Angaben von Christival-Pressesprecher Steve Volke gingen die Störungen am ersten Christival-Tag weiter. Junge Teilnehmer wurden angepöbelt und beim Straßenbahn-Festival von Autonomen mit Bierflaschen beworfen, nachdem einer von ihnen im Zug die Notbremse gezogen hatte. Eine Film-Award-Veranstaltung, bei der Amateurfilme verschiedener kirchlicher Jugendgruppen prämiert werden sollten, wurde durch Zwischenrufe und Störaktionen behindert.

Zudem wurde die Homepage www.christival.de am Donnerstagabend von Hackern lahmgelegt und mit einem Anti-Christival-Statement versehen. „Die Christival-Teilnehmer nehmen´s gelassen und feiern ihren Glauben unbeschwert und offen“, kommentierte der Vorsitzende des Christival, Roland Werner, die Ereignisse. Aus Sicherheitsgründen musste zudem ein Seminar zum Thema „Tabuthema: Jungen als Opfer sexuellen Missbrauchs“ verlegt werden. Referent ist Stefan Schmidt von der Organisation „Wüstenstrom“. In einem Interview mit dem Süddeutschen Fernsehen (SWR) machte Schmidt deutlich, dass er die Vorwürfe in der Vorfeldiskussion des Christival als diskriminierend und ehrverletzend empfunden habe. „Wir beraten ergebnisoffen. Die meiste Kritik kommt von Leuten, die sich nicht mit uns selbst unterhalten haben“, so Schmidt. Inzwischen wurde bekannt, dass Kongress-Gegner während der Eröffnungsshow am 30. April auf der Bühne am Dach des benachbarten Messezentrums ein Transparent mit dem Schriftzug „Christival abtreiben“ aufhängten, das aber bald wieder entfernt wurde. Die Polizei gab an, dass am 30. April rund 500 Demo08nstranten an dem Protestzug teilgenommen hätten. Andere Schätzungen gehen von 1.000 Teilnehmern aus. Weitere Kundgebungen von Christival-Kritikern sind am Samstag geplant. Die Veranstalter wiesen auf eine problematische Entscheidung des Ordnungsamts der Stadt Bremen hin, die eine gegen das Christival gerichtete Demonstration auf dem Marktplatz genehmigt hat. An gleicher Stelle findet am Samstag zeitgleich ab 19 Uhr eine öffentliche Christival-Veranstaltung statt. „Wir hoffen, dass diese Entscheidung nicht zu negativen Schlagzeilen führen wird“, so Christival-Sprecher Volke.

Trotz aller Störungen zeigten sich die Veranstalter mit dem bisherigen Verlauf des Christival zufrieden. Die rund 16.000 Teilnehmer verbreiteten in der Stadt eine „positive Stimmung“ und ließen sich von den „gezielten Störungen“ nicht provozieren. Am Freitagmorgen kam es bereits zu Engpässen an mehreren der 15 Orte, an denen Bibelarbeiten stattfanden. Das Interesse sei so groß gewesen, dass viele Räume wegen Überfüllung geschlossen werden mussten. Unter dem Motto „Wortwechsel“ beschäftigen sich die Teilnehmer mit Texten aus dem Johannes-Evangelium.

Quellen: u. a. PRO 02.05.2008 (Medienmagazin PRO)

Charisma-Info-Service: Link zur Christival-Website