Im alltäglichen Leben stehen wir in der Welt. Wir nennen uns „Gemeinschaft Immanuel“, sind aber keine Lebensgemeinschaft, nicht einmal eine Gemeinde mit wöchentlichen Gottesdiensten. Wir treffen uns einmal im Monat in unserem Zentrum in Ravensburg zu einem Gemeinschaftstreffen und darüber hinaus gibt es wöchentliche oder 14-tägige Zellgruppen (Hauskreise).
Viele von uns hatten tiefe Gottesbegegnungen erlebt, doch das etablieren eines stabilen persönlichen Gebetslebens gestaltete sich schwierig. Auch wenn das persönliche Gebetsleben weitgehend ein Thema wurde, über das man nicht mehr sprach, hatten wir den Eindruck, dass es damit nicht zum Besten steht.
Parallel dazu erleben wir eine Entwicklung unserer Gesellschaft, die Christen immer mehr herausfordert, ein klares Bekenntnis abzulegen und einen festen Stand im persönlichen Lebensvollzug zu entwickeln. Dies geschieht aber nicht durch gute Predigten und gute Gemeinschaft in den Hauskreisen – zumindest nicht ausreichend – sondern in der gelebten persönlichen Beziehung zu Gott, also im Gebet. Uns scheint es überlebenswichtig, dass wir Christen ermutigen und ihnen helfen im Glauben zu reifen, indem sie ihren Schwerpunkt auf ein aktives Gebetsleben legen.
Es geht darum immer weniger zu reden, mehr zu hören und schließlich ihn anzuschauen. Beten ist das Beste, was uns passieren kann; Gemeinschaft zu haben mit Gott unserem Vater; bei ihm zu sein und in seiner Gegenwart ganz uns selbst sein können. Hier kommen wir zu Ruhe, da umfängt uns sein Friede. In dieser Intimität geschieht Heilung, Wiederherstellung und eine freisetzende Prägung.
Roland Abt
Roland Abt ist leitender Verantwortlicher für die Gemeinschaft Immanuel inRavensburg. In den 1980er Jahren als katholisch-charismatischer Aufbruch primär unter Jugendlichen bekannt geworden, entstanden dort später weitreichende Dienste wie die Immanuel Lobpreiswerkstatt mit Albert Frey oder auch der Verlag D&D Medien. Seit 1997 ist der Afrikamissionar Ernst Sievers, der auch zum Beraterkreis unserer Zeitschrift zählt, geistlicher Berater der Gemeinschaft. Der obige Gedankenanstoß aus der Ravensburger Praxis ist von Roland Abt in der aktuellen Charisma-Ausgabe weiter geführt. Mehr dazu hier.