Die Kommunität: Schwert des Geistes

Martin, du bist den langen Weg von London nach Bayern gereist. Was hat dich dazu bewogen? Ich bin seit etwa elf Jahren im Treffen von Verantwor-tlichen, das Leiter aus rund 120 Gruppierungen, Gemeinschaften und Werken aus dem gesamten evangelischen, freikirchlichen und katholischen Spektrum zusammenbringt.

Dieses Treffen war eine wesentliche Kraft auf dem Weg zum Miteinander für Europa. Daher war es naheliegend, auch zum Kirchentag zu kommen, weil dieses Treffen auch einen Tag zum Thema „Zeichen der Hoffnung“ mit-gestaltete. Es war dein erster ökumenischer Kirchentag. Wie wirkte er auf dich? Man erlebte einen sehr bunten Jahrmarkt der Möglichkeiten, wo so ziemlich alles vertreten war.

Umso wichtiger erscheint es mir, dass auch die charismatischen Christen nicht fernbleiben, sondern Flagge zeigen. Die „offizielle Ökumene“ auf der Ebene der Gremien scheint derzeit häufig zu stocken; es lag uns daran, Zeugnis dafür zu geben, dass Gott weiterhin viele Geschwister in ihrer konfessionellen Vielfalt hineinführt in ein versöhntes Mit-einander. Konntet ihr euch als Gemeinschaft beim Kirchentag einbringen und wie? Wir waren mit Leuten unserer kleinen Gemein-schaft in München präsent, und zwar den ganzen Tag in der Eissporthalle. Gemeinsam mit etwa 100 anderen Gemeinschaften und Bewegungen haben wir einen Tag zur Ökumene gestaltet. Ich durfte auch eine Verkündigung halten zum Thema „Die Liebe als Schlü-ssel zum Eins-Werden“. Was hat dich auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag am meisten angesprochen?

Ich war verwundert, wie auf diesem Jahrmarkt der Möglichkeiten dennoch viele Leute das Echte, das Geistliche suchen – nicht zuletzt in unserer Halle, die doch den ganzen Tag mit rund 1000 Menschen gefüllt war. Es wird immer mehr Menschen klar, dass Kirche nicht primär etwas Politisches ist, sondern etwas Geistliches. Doch wie du sagtest, bist du nicht nur wegen des Treffens gekommen,
sondern auch, weil Gott euch Deutschland in besonderer Weise aufs Herz gelegt hat. Ja, wir haben seit vielen Jahren enge Beziehungen mit vielen Gruppen in Deutschland, so etwa der Jesus-Bruderschaft, einer Reihe von CVJMs und der FCJG in Lüdenscheid. Und wir haben ein kleine Gemeinschaft in der Nähe von München. Nun scheint uns Gott aber zu fragen, ob wir nicht noch an einem anderen Ort etwas anfangen wollen. Zurzeit sind wir in der Phase des Auskundschaftens verschiedener möglicher Städte..

 

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