Von Mosbach bis zu den fernsten Meeren

Das OM-Freundestreffen am Juli 2010 fand auch in diesem Jahr großen Anklang. Unter dem Motto „Bis zu den fernsten Meeren“ zog es gut 500 OM-Freunde und Partner nach Mosbach/Baden. Ein Schwerpunkt des Wochenendes war die Schiffsarbeit von OM. Tobias Schultz, Missionsleiter von OM Deutschland, dazu: „Neben aktuellen Berichten aus der Türkei, Zentralasien und Deutschland nahm uns Peter Nicoll beim Gebetsabend am Samstag in die neusten Entwicklungen der Schiffsarbeit mit hinein. Bei seiner Predigt am Sonntag betonte er die Treue Gottes, die wir bei OM und in der Schiffsarbeit oft erleben. Weiter machte er deutlich, dass der Missionsauftrag von Jesus ‚bis zu den fernsten Meeren‘ gilt.“

Bei dieser Gelegenheit möchten wir einen früheren Bericht von Ken Miller über das älteste OM-Schiff „Doulos“ anschließen:

Neue Zukunft für die Doulos

Das „dienende“ Schiff wird weiterhin Hoffnung nach Singapur bringen.

Die MV Doulos, das älteste, seetüchtige Passagierschiff der Welt, wurde vor Kurzem offiziell an den christlichen Geschäftsmann Eric Saw, Direktor und Firmenchef der BizNaz Resources International Pte Ltd in Singapur, übergeben.

Dies ist aber nicht das erste Mal, dass Eric Saw in Kontakt mit dem einzigartigen Schiff kommt. „Meine Familie und ich waren schon an Bord der Doulos, als diese Singapur besuchte“, sagt er. „Aber wir hätten niemals gedacht, dass wir eines Tages die Verwalter dieses außergewöhnlichen, historischen Schiffes sein würden! Wir sehen in dieser Übergangsphase des Verkaufes ganz klar Gottes Hand und beten, dass wir würdige und treue Verwalter sein werden.“

Mark Dimond, Direktor der Marine-Tätigkeiten, unterschrieb den Vertrag im Namen von OM Ships International. Er erklärt: „ Als ich im Januar 1978 das erste Mal als dritter Ingenieur auf die MV Doulos kam, hatte ich nicht die geringste Ahnung, dass das Schiff so viele Jahre im Dienst sein würde. Gott nutzte meine Zeit auf dem Schiff, um mir viel über ihn selbst beizubringen. Es war ein Vorrecht zu sehen, wie Gott zu so vielen anderen gesprochen hat, die das Schiff besuchten oder über die Jahre an Bord gearbeitet haben. Ich wünsche Eric Saw Gottes Segen für seine zukünftigen Pläne.“

Nach der Unterzeichnung der offiziellen Papiere fand an Bord des Schiffes, das im Hafen im Stadtteil Jurong liegt, eine kleine Feier statt, in der Gott für seine Treue während der 32 Jahre der Doulos gedankt wurde. Die verbleibende Besatzung mit Kapitän Dirk Geuze, dem ersten Ingenieur Harald Smit und der letzte Direktor der Doulos, Seelan Govender sowie Mark Dimond luden zu dieser Veranstaltung ein, zu der auch Eric Saw und andere geladene Gäste kamen. Am Freitag, 19. März veranstaltet Eric Saw ein Dankesessen an Bord seines ‚Stewords Riverboat’.

Peter Nicoll, Geschäftsführer von OM Ships International, der nicht bei der Übergabe dabei sein konnte, erklärt: „Der Prozess, die Doulos außer Betrieb zu nehmen und zu verkaufen, hat sich als sehr komplex und herausfordernd gezeigt. Von Anfang an war unsere Hoffnung, dass wir einen Weg finden würden, um das Schiff zu erhalten. Ich bin sehr erfreut, dass dieser Wunsch nun mit Eric Saw in Erfüllung ging. Wir sind begeistert, dass die Doulos weiterhin Christen und der Bevölkerung Singapurs dienen wird. Wir danken Gott, dass er diese Türe geöffnet hat.“

Eric Saw plant, das Schiff nach der Renovierung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, allerdings von einem festen Hafenplatz aus. Obwohl das Schiff der Verschrottung entging, sind die Tage der Schifffahrt selbst vorbei. Die Pläne für das Schiff beinhalten auch eine Ausstellung, in der die bemerkenswerte Geschichte des Schiffes erzählt wird sowie seine verschiedenen Rollen als Zwiebeltransporter, Küstenwache-Schiff, Einwandererschiff, erste Klasse Kreuzfahrtschiff und zuletzt als schwimmende Buchausstellung und Heimat für eine 300-köpfige freiwillige, internationale, christliche Gemeinschaft aus über 50 Ländern.

„Vorbehaltlich der Genehmigung durch verschiedene Behörden würden wir gerne Themen-Restaurants und -Cafés, einen Buchladen, einen Saal für Seminare, Konferenzen und Hochzeiten haben“, erklärt Eric Saw. „Wir planen auch, dass das Schiff eine Art maritimes Museum mit Führungen wird. Aus christlicher Sicht planen wir eine kleine Bibelschule für Laien, die wir hoffentlich an Bord etablieren können. Dort sollen hauptsächlich Kurse ohne Zertifikate angeboten werden, wo die Teilnehmer die Chance bekommen, in ihrem Glauben zu wachsen. Eine Sache, um die wir uns auch bemühen, ist, dass wir weiterhin die wunderbare Kultur behalten wollen, die für jeden, der auf die Doulos kam, offensichtlich war: eine Kultur der Liebe, Freundschaft und Gemeinschaft. Dieses Vorbild zu erreichen wird nicht einfach sein!“

Des weiteren plant Eric Saw, den Namen des Schiffes zu ändern. Inspiriert von Jesaja 49,6 erklärt er: „Wir planen sie in ‚Doulos Phos’ umzunennen, weil sie in ihrer neuen Rollen beides sein wird: Diener und Licht!“

Eric Saw betreibt außerdem noch das in Singapur ansässige ‚Stewords Riverboat’ (www.riverboat.com.sg), ein Mississippi-Schiff ohne Motor, das am Hafen Marina South Pier festgemacht ist. ‚Stewords Riverboat’ ist ein Ort, an dem verschiedene Veranstaltungen stattfinden, darunter ‚Breaking Bread’, ein Themen-Café, in dem es Essen und Gemeinschaft rund um die Bibel gibt.

In den vergangenen 32 Jahren wurden auf der MV Doulos in 603 Häfen und über 104 Länder mehr als 21 Millionen Menschen an Bord willkommen geheißen. Während dieser Zeit hat das Schiff mehr als 350 000 Seemeilen zurückgelegt – soviel wie es braucht, um 16 Mal um die Welt zu reisen! Seit 1978 ist es in Besitz von OM und hat in dieser Zeit gedient, um ‚Bildung, Hilfe, Hoffnung für Menschen weltweit’ zu bringen – und das zu Millionen Menschen in Häfen auf der ganzen Welt.

Geschäftsführer Peter Nicoll erklärt: „Wir erkennen Gottes Treue während dieser 32 Jahre des wunderbaren Dienstes des ‚Dieners’ – Doulos – als einen herausragenden OM-Dienst an. Viele Leben wurden an Bord verändert, von Besuchern, aber auch von denen, die auf dem Schiff gearbeitet haben.“

Manfred Schaller, Vorstand des Vereines von OM Ships International, berichtet: „1977 hatte ich das Vorrecht mit einigen anderen Mitarbeitern des Schiffsteams in Genua bei den letzten Kaufverhandlungen für die Franca C dabei zu sein. Und nun setzte ich mit Mark Dimond die Unterschrift auf ein Dokument um die Doulos wieder zu verkaufen. Was liegt alles zwischen diesen beiden Verträgen? Millionen von Menschen, die auf der Doulos Bücher, Veranstaltungen,Begegnungen mit Gott und vieles andere erlebten. Hunderte von Mitarbeiter, die auf diesem Schiff lebten und erfuhren wie Gott Gebet beantwortet und Menschen verändert. Ich freue mich, dass ich mit meiner Familie einige Jahre die Doulos als Heimat hatte. Wie oft waren wir in diesen Jahren mit dem Schiff an die Grenzen gekommen in Bezug auf Finanzen, Mitarbeiter, Genehmigungen. Welche Freude für mich, dass die Doulos weiter ‚ein Knecht’ sein wird. Gott gehört alle Ehre, was ER mit und durch dieses Schiff und denen die darauf lebten gemacht hat. Ich bin sicher, dass erst in der Ewigkeit die wahre Doulos-Geschichte sichtbar sein wird.“

OM Ships International hat weiterhin die Logos Hope in Betrieb, die seit 2009 im aktiven Dienst steht und im Moment in der Karibik ist.
(Weitere Infos: www.d.om.org / www.omships.org)

(© OM Ships International)