Ein Feuerwerk des Gebets in Kassel

Kassel. Dr. Matthias Clausen, Greifswald, Prediger beim Jesus House in der Porsche-Arena und Teil des neuen fünfköpfigen Evangelistenteams von Pro Christ, warb auf der nationalen Gebetskonferenz des Runden-Tisch-Gebets der Lausanner Bewegung letztes Wochenende für eine authentische Liebe zu den Menschen, die Christus noch nicht kennen. Ihnen etwas von der rettenden Liebe Gottes weiterzusagen, wäre keine Aufgabe, die zu erfüllen ist, sondern ein Ausdruck von Wertschätzung. Wenn wir wirklich davon überzeugt wären, dass Menschen ohne den Glauben an Jesus Christus verloren sind, würde uns eine innere Sehnsucht treiben und unser Mund überfließen. Das weitverbreitete Fehlen dieser Haltung ist für ihn das größte Hindernis für Evangelisation.

Karsten Hüttmann, Leiter des Christivals, bat um Gebet für die vielen Jugendleiter und -evangelisten im Land, die gerade in der Vorbereitung des kommenden Jugendkongresses ihre eigene Ohnmacht vor Augen haben, die Herzen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen wirklich zu berühren, eine Veränderung im Alltag zu erzielen und den vorhandenen Nöten zu begegnen. Dazu kann nur das intensive Gebet helfen, sich in dieser Abhängigkeit von Gott überall im Alltag einsetzen zu lassen und ein Bote seiner Liebe zu sein. Methodeneffizienz und andere Hilfsmittel, selbst die Erfahrung von Gestern, wo es mal an einer Stelle geklappt hat, reichen nicht aus, wie auch die Jünger mühsam in Markus 9 lernen mussten.

Zu den Füßen Jesu

Auf einen erstaunlichen Zusammenhang von Anbetung und Evangelisation wies
Dr. Johannes Hartl , kath. Theologe und Leiter der Gebetshausinitiative Augsburg, hin, nämlich anhand der Geschichte der Salbung in Bethanien, die überall da erzählt werden wird, wo das Evangelium auf der Welt verkündigt wird. An der verschwenderischen Liebe der Sünderin, die die Jesu Füße salbt, wird deutlich, welche Bedeutung die hingebungsvolle Liebesbeziehung zu Jesus Christus hat – weit ab von rationellem Bekennen von Richtigkeit, effektiver Reichsgottes-Arbeit, Methoden und Programmen und strategischem Einsatz von Finanzen und Ressourcen im Reich Gottes.

Zu den Füßen Jesu finden wir  die Grundlage zur Transformationskraft des Evangeliums. „Was ist uns Jesus wert?“, fragte Johannes Hartl die insgesamt 300 Besucher der dreitägigen Gebetskonferenz. Die ersten biblischen Impulse lösten eine Welle von Bußgebeten aus, bevor sich die Teilnehmer aufmachten, für die unterschiedlichen evangelistischen Teilbereiche unseres Landes intensiv zu beten. Gebet und Evangelisation in Wort und Tat möge Gott doch wieder eng mit dem Gebet und der persönlichen Zeit mit Gott in der Anbetung verbinden. Das wurde in vielen Teilaspekten in kreativer Weise gebetet.

Tätige Liebe

Sigrid Aidoo, Pastorin der internationalen Gemeinde „New Life Church“ in Düsseldorf, wies auf einen besonderen Aspekt des Miteinanders hin: Christen mit Migrationshintergrund bringen oft eine Leidenschaft für Evangelisation, inniges Gebet und Abhängigkeit von Gott mit. Auch Noshy Saddik, Leiter einer arabischen Gemeinde, unterstrich diesen Aspekt: die übernatürliche Abhängigkeit vom Eingreifen Gottes. Ja, Gott möchte auch Deutsche zu ihren muslimischen Nachbarn führen, doch dafür braucht es mehr als Wunschvorstellungen, mehr als Träume. Es braucht Freundlichkeit und Zuwendung von Christen! Menschen, die sich Zeit nehmen für die muslimischen Nachbarn in ihren Städten Zeit. Dafür wurde dann intensiv gebetet.

Klaus Schönberg, verantwortlich für Gemeindegründung im Bund EFG, unterstrich die Notwendigkeit, Gemeinden und Häuser für die Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund zu öffnen und durch die Unterschiedlichkeit, gepaart mit liebevollem Umgang, in der Gesellschaft ein Zeichen zu setzen.

Brückenbauer

Joshua Lupemba, Gemeindepastor einer schwarzen Pfingstgemeinde in Berlin, hat mit Menschen aus allen Religionen einen Verein Typisch Deutsch gegründet. Als in Deutschland geborene Person mit Migrationshintergrund möchte er als Brücke zwischen der alten Herkunftskultur und der deutschen Lebensweise fungieren und mithelfen, Lösungswege für das Miteinander der Zukunft zu suchen. Dazu gehört für ihn als Allerwichtigstes das Hören auf den Geist Gottes und dann das mutige Tun mit gleichzeitigem Gebet. So leitete er auch die ganze Konferenz im afrikanischen Stil, für eine veränderte Wahrnehmung der Christen im Land zu beten, sich in die Gestaltung der kommunalen Lebenswelten einzubringen. Dies zu tun und dabei intensiv im Gebet aktiv zu sein, bringt – wie er selbst erfahren hat – auch Andersgläubige oder Atheisten ins Fragen.

Wertschätzung verändert

Das Gebet auf der Konferenz nahm einen zentralen Platz ein. Zum Höhepunkt leiteten die Jugendlichen von New Generation aus Chemnitz die ganze Konferenzgemeinde über mehrere Stunden an, auf kreative Art und Weise für unser Land zu beten. Die Authentizität und Liebe der Jugendlichen für unser Land überwältigten die Besucher der Gebetskonferenz. Als sie dann begannen, alle ehemaligen Jugendmitarbeiter und -leiter einzeln mit Wertschätzung zu überschütten und sich mit einem persönlichen Gebet zu bedanken, füllte sich der ganze Raum mit einer Präsenz Gottes, voller Wertschätzung und Heiligkeit. Da wandten sich die Herzen der Kinder zu den Vätern und Müttern und die Herzen der Väter und Mütter zu den Kindern.
Ein großer Teil der Besucher nutzte auch die angebotenen Gebetsnächte, um sich den neu aufbrechenden Erfahrungen des Nachtgebets auszusetzen.

Erntearbeiter, wo seid ihr?

Das Finale der Gebetskonferenz fand in vier verschiedenen Kasseler Gemeinden statt (Luth., FEG, Baptisten und BFP), in denen das Konferenzthema Bittet den Herrn der Ernte mit der Sehnsucht nach einer neuen Verknüpfung von Gebet und Evangelisation durch die Redner und Leiter der Gebetsbewegungen hineingetragen wurde und sich so direkt begann zu vervielfältigen.

Gebet und Evangelisation in Wort und Tat ist eine Aufgabe der ganzen Gemeinde, und jeder Christ sollte dort lernen, dies in seinem Leben zu verbinden. Es ist nicht die Verantwortung weniger professioneller oder begabter Experten. „Deutschland mangelt es nicht an der reifen Ernte, sondern an Christen, die vor dem Herrn der Ernte in die Knie gehen und sich dort bevollmächtigen und dann senden lassen“, fasste Bernd Oettinghaus, Leiter des Runden-Tisch-Gebets der Lausanner Bewegung, zusammen. Der Runde-Tisch-Gebet der Lausanner Bewegung, der 40 Gebetsbewegungen im Land reräsentiert, war übrigens auch der Trägerkreis für diese nationale jährliche Gebetskonferenz.

Dr. Johannes Hartl, Augsburg
Dr. Johannes Hartl, Augsburg
Bernd Oettinghaus (mit Mikrofon)
Bernd Oettinghaus (mit Mikrofon)
Lobpreis und Anbetung – wichtige Elemente der Gebetskonferenz
Lobpreis und Anbetung – wichtige Elemente der Gebetskonferenz
Ein Vater des Gebetsaufbruchs in Deutschland: Ortwin Schweitzer
Ein Vater des Gebetsaufbruchs in Deutschland: Ortwin Schweitzer
Plenum – nationale Gebetskonferenz 2013
Plenum – nationale Gebetskonferenz 2013
Joshua aus Berlin
Joshua aus Berlin
Sigrid Aidoo (links) mit Ingrid Heinzelmaier vom ERF
Sigrid Aidoo (links) mit Ingrid Heinzelmaier vom ERF
Teenager danken ihren Leitern und ehren sie
Teenager danken ihren Leitern und ehren sie
Gott sei Dank ist Gebet nicht nur etwas für Senioren!
Gott sei Dank ist Gebet nicht nur etwas für Senioren!



Anmerkung der Charisma-Redaktion:
Die oben beschriebene „nationale Gebetskonferenz“ ist wiederum Teil einer Gebetsaktion von 70 Initiativen und Gebetsbewegungen, die zum 10. Mal zum Gebet während der Fastenzeit vom Aschermittwoch (13. Februar 2013) bis Karsamstag (30. März 2013) aufgerufen haben. Verantwortlich ist auch hier der oben erwähnte „Runde Tisch Gebet“. In diesem Jahr steht der Gebetsaufruf unter dem Motto „Bittet den Herrn der Ernte – für eine neue Ernte in Deutschland“, angelehnt an das Bibelwort aus Lukas 10,2.

Die Gebetsaktion 2013 vertieft das in 2012 begonnene Schwerpunkt-Thema „Evangelisation und Gebet“. In der traditionellen Fasten- und Einkehrzeit vor Ostern bringen Christen auf diesem Wege unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche vor Gott. Den Wochentagen sind einzelne Gesellschaftsbereiche zugeordnet wie Kirche, Beruf, Bildung und Politik. Für die Aktion gibt es sieben Gebetskarten zum Herunterladen oder Bestellen auf www.40tagebetenundfasten.de.
(Quelle: idea)

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