„Missionale“, hier ist einfach Jesus!


(ein Erinnerungsprotokoll vom 16. Februar 2013, Kölnmesse)

Das Motto des Nachmittags hieß „einfach“. Die Missionale war „einfach“ gut. Etwa viertausend Gäste waren da.
Die Grundschüler gingen zum „Kindertreff“. Die älteren Klassen zum „Jugendfestival“. Ich weiß: „Die Freude am Herrn ist unsere Stärke.“ Und Stärke hat in jungen Jahren viel mit funktionierendem Kreislauf und Muskeln zu tun. Folglich ging es für viele ab in Akrobatik, Spiele, Kreativität. Mit viel Farbe. „Teachings“ sollten alles für den praktischen Glauben im Alltag in den Köpfen festigen.
Als älterer Teilnehmer nahm ich am „Studium Generale“ teil, nämlich der „Ermutigung“ für alle. Diese fand tatsächlich statt. Nicht als Lerneinheit, eher als tätige Liebe der Verantwortlichen. Die Bibel erwähnt dazu ein grundsätzliches Charisma, übersetzt „agape“.

Jesus – Mittelpunkt des Lebens

Am Anfang war eine wohltuende, wunderbare Stimme, die bekannte Sängerin Judy Bailey. Ihre Lieder wiegten sich wie Gospels in unsere Herzen. Dazwischen sangen wir alle gemeinsam. „Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude“. Und Jesus war Predigtthema und die Freude in der Nachfolge. Ein Tipp des Sprechers: „Die rote Pause vor der Ampel kann eine willkommene Zeit zum Beten sein.“ Es folgte eine Kurzbotschaft an den Bildungsbürger. „Hallo Monsieur Sartre! Es wäre gut, die eigene Existenz nicht ständig zum Mittelpunkt der eigenen Existenz zu machen. Von diesem stressigen Job zur Sicherung des eigenen Egos könnte man sich ganz entspannt erholen. Man bittet Jesus zum Mittelpunkt des Lebens zu werden.“

Wir hörten eine andere Story, die von John in den USA. Fünf Minuten ging er regelmäßig mittags in die Kirche, sagte nur einen Satz: „Hallo Jesus, hier ist John!“ Als er krank wurde, kam er nicht mehr. Da kam Jesus zu ihm ins Krankenhaus. Wieder jeden Mittag und ein knapper Satz. Diesmal andersrum und heilig: „Hallo John, hier ist Jesus!“
Dann gab es im Krankenhaus noch andere Termine. Krankenschwestern steckten neugierig die Nase ins Krankenzimmer: „Mister John, warum sind bei ihnen immer alle so fröhlich?“ Antwort: „Weil ich jeden Mittag Besuch erhalte.“

Schwarzbrot – etwas dunkel gebacken

Das Plenum auf viertausend Stühlen tat der Seele gut. Das Plenum an vielen Tischen tat dem Magen gut. Gemeint ist die Kaffeepause mit leckeren Berlinern und Bienenstichen. Stärkung für folgende Seminare, Workshops und Oasen. Neun verschiedene. Ich war nur in einem. Thema: „einfach evangelisch“. Eigentlich Schwarzbrot, aber manchmal etwas zu dunkel gebacken. Zeitweise kaute ich statt Brot am schwarzen Zipfel eines Talars: Kirchengeschichte, Konzile, griechische Vokabeln, Übersetzungsfragen.
Ein halbes Stündchen länger und ich hätte mein erstes geistliches Examen ablegen können. Dabei fehlte mir doch das entscheidende „i-Tüpfelchen“ in meiner Urkunde. Nämlich die Antwort auf die Frage: „Wie funktioniert heute Reformation? In mir, mit mir und in der Welt um mich herum? Auf der gleichen Grundlage, die Martin Luther benutzte, nämlich das lebendige Wort Gottes!“ – Mein Seminarfazit: interessant, und ich gebe die Hoffnung nicht auf. Denn nachher singen wir alle vom Liedblatt: „Durch den Geist hilf uns hier, wenn wir reden von dir“ Der „Heilige Geist“, das ist es!

Der Blick über den Tellerrand

In einer Messehalle hatten viele Glaubenswerke ihre Stände. „Open Doors“! Da lag ihr Heft über verfolgte Christen in der Welt. Allein schon die Überschrift gab mir hier Kraft, forderte mich hier persönlich heraus. Sie lautete: „Glaube wächst durch Widerstände!“ Damit ist natürlich nicht gemeint, dass Verfolgung eine erstrebenswerte Situation ist. Aber die verfolgten Christen mit ihrem Glauben machten mir im behüteten Deutschland Mut. Wie gesagt eine Herausforderung, auch zur Hilfe! – Ein anderer Stand zum Schluss. Eine Pfarrersfamilie entwirft und produziert bunte Postkarten. Motive und Texte sind biblisch, künstlerisch. Zum Selbstkostenpreis. Die Verteilung ist missionarisch, hunderttausendfach und bundesweit. Außerdem verschenken sie theologische Bücher, auch an mich! – Vielen Dank! – Vielen Dank Jesus! –

Weitere Infos: http://www.missionale.de