„Erbe oder Linsensuppe?“ – Ein Bericht von der Frauenkonferenz 2015 des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP)

Jetzt haben wir ein Problem – unsere Pianistin kann nicht mehr spielen, gibt Marloes Vos, Leiterin des Lobpreisteams während der BFP-Frauenkonferenz Anfang Mai in Willingen/Upland, zu verstehen. Warum? Dazu die 20-jährige Christina Folgmann: „Mit Pianistin meinte sie mich. Inspiriert von Psalm 2,4 (doch der Herrscher im Himmel lachet ihrer) hatte sie uns Frauen aufgefordert, auch einmal über unsere Probleme zu lachen. Denn Lachen befreie die Seele! Und so lachte auch ich, lauthals und frei heraus – und deshalb musste ich erst einmal die Hände von den Tasten nehmen.“

400 Frauen, aus allen Teilen Deutschlands. „Frauen mit Vision“ nennen sie sich – die Bundesfrauenarbeit des BFP. Hier im doppelten Sinn zu verstehen: einerseits Motivation, ein Blick für das Reich Gottes im Kleinen wie im Großen, Zielsetzung und – Ausdauer, andererseits aber auch Frauen, die nicht nur an die historischen Gaben des Heiligen Geistes glauben, sondern sich danach ausstrecken, sie erleben, sie praktizieren – und eben auch Visionen von Gott empfangen. Unter Leitung von Pastorin Ingeborg Barker, Bingen treffen sie sich jährlich neben den örtlichen bzw. regionalen Aktivitäten zur „Deutschlandtagung“.

Gastrednerin war diesmal Kay Chance. Nach langjähriger Leitung des Glaubenszentrums in Bad Gandersheim sind Kay und Mike Chance jetzt unterwegs in ihrem neuen Dienst Arise. Im vergangenen Jahr waren sie vier Wochen in der bekannten Bethel Church in Redding/Kalifornien (Pastor Bill Johnson) und kamen „aufgetankt im Heiligen Geist“ zurück -. zumindest bezeugen die Teilnehmerinnen diesen Eindruck. Konferenzleiterin Ingeborg Barker gegenüber Charisma: „Kay sprühte vor Elan und brachte den Konferenzteilnehmerinnen das Reich Gottes in seiner Schönheit näher, was ist und was noch kommt. Dabei ging sie insbesondere auf unser Mitwirken in diesem Reich ein – jetzt und in der Zukunft.“

In einem persönlichen Beitrag für GEISTbewegt online schreibt die eingangs erwähnte jugendliche Teilnehmerin Christina Folgmann: „Gleich am Anfang dieser vier Konferenztage sprach Gott einen wichtigen Punkt bei mir an. Er erinnerte mich an die Geschichte von Esau und wie dieser sein Erbe durch eine Linsensuppe eintauschte. Und es war mir, als würde Gott mich fragen: ‚Möchtest du dein Erbe oder Linsensuppe?‘ Natürlich wollte ich mein Erbe! ‚Würdest du dann bitte von diesen Frauen lernen und alles aufsaugen, was du kriegen kannst?‘, ermahnte Gott mich. Dieser Moment veränderte mein ganzes Denken und vor allem meine Einstellung.“

Christina, bis dato mehr auf Jugend-Events zu Hause, hatte nämlich den heimlichen Verdacht gehabt, dass bei den meisten Frauen über 30 das Feuer in ihren Herzen, die Leidenschaft für Gott und die Hingabe eher am verlöschen sei.

„Plötzlich erkannte ich meine falsche Herzenshaltung“, bekennt Christina. Diese Haltung habe es ihr unmöglich gemacht, von den Frauen zu lernen und Gottes Herrlichkeit in ihnen zu sehen. „Wie hatte ich nicht vor kurzem selbst vor der Jugendgruppe in Tostedt gepredigt: ‚In dem Maße, in dem ich anderen mit Ehre, Wertschätzung, Dankbarkeit, Lob und Respekt begegne, begegnet man auch mir.‘ Und nun stehe ich hier, nur einige Wochen später und werde vom Heiligen Geist an meine eigenen Worte erinnert. Ich bin dankbar, wie sanft er mich korrigiert und meine Augen öffnet. Jetzt kann ich vor Wertschätzung und Liebe für die Frauen in ihren unterschiedlichen Lebensphasen einfach nur übersprudeln. Ich erkenne, wie kraftvoll und leidenschaftlich sie sind. Eine ist mehr erfüllt mit dem Heiligen Geist als die andere und ihre Gaben und Talente sind einzigartig und vielfältig. Mit jedem weiteren Tag auf der Frauenkonferenz wuchs mein Schatz an Vorbildern im Glauben.“

 

Hinweis: Die nächste Deutschland-Tagung von „Frauen mit Vision“ findet wieder in Willingen/Upland statt und zwar vom 28. April bis 1. Mai 2016.