Face to Face – Youth Festival

„Früher war ich gar nicht für diese Anglizismen“, bekennt mir der Pastor der gastgebenden Charisma-Gemeinde, Robert Rasche. „Wir sind doch in Deutschland und unsere ausländischen Besucher und Gemeindeglieder sollen und wollen ja Deutsch lernen.“ Doch die junge Generation findet Englisch „cooler“, wie Pastor Rasche zugibt. Es ist tatsächlich ein stückweit ihre Sprache.

Face to Face erlebten die 200 bis 300 Teilnehmer an diesem Wochenende in mehrfacher Hinsicht: Sie waren nicht nur per Facebook, per Chat, per WhatsApp miteinander verbunden, sondern wirklich als reale Personen – face to face. Und das in der Hansestadt Hamburg.

Einige kannten den Gastsprecher Walter Heidenreich (FCJG Lüdenscheid) von Großveranstaltungen, andere von seinem Buch „Help, I need somebody“ – wieder andere nur vom Hörensagen. Doch jetzt konnten sie ihn hautnah erleben – nicht abgehoben, nicht als Superstar, sondern als einen authentischen Zeugen Jesu Christi, der sehr lebendig von dem erzählen kann, was Gott in seinem Leben getan hat. Und Walter Heidenreich erzählt nicht nur, predigt nicht nur, sondern lädt seine jungen (am Sonntagmorgen auch teilweise etwas älteren) Zuhörer ein, Gott „Face to Face“ zu begegnen.

Geht es am Samstag um die Grundlage allen Christenlebens, nämlich die Wiedergeburt (oder Neugeburt, vgl. Joh 3), so erfahren viele am Sonntagvormittag Jesus Christus als Befreier, als Arzt (mindestens 10 bezeugte Heilungen) und als Täufer im Heiligen Geist. Walter Heidenreich empfiehlt dann den neu oder erstmalig mit heiligem Geist erfüllten Gläubigen, wenigstens 20 Minuten jeden Tag in dieser von Gott geschenkten Gebetsprache zu beten (vgl. 1Kor 14,4a; 14a; Röm 8,26; 1Kor 14,18.15).

Bis zu 40 Nationen sind in der Hamburger Charisma-Gemeinde vertreten. Den Namen haben sie übrigens nicht von unserer Zeitschrift, sondern von ihrer Muttergemeinde in Paris übernommen, die inzwischen auf 13.000 Personen angewachsen sein soll. Die Hamburger Gemeinde stellt ein buntes Völkchen dar – überwiegend junge Leute. Ich beobachte, wie zwei Mädchen zu Pastor Rasche kommen und ihm danken, dass er dieses Wochenende ermöglicht hat. Andere stehen mit Tränen in den Augen vor Walter Heidenreich, weil sie so berührt wurden von Gott, erzählen ihm, was geschehen ist oder bitten noch um Gebet. Eine junge Frau in meiner Nähe sagte gerade, wie überwältigt sie sei. „Wovon denn“, möchte ich gern wissen. Dass die Kraft Gottes auch in ihr wirkt und durch sie fließe, meint die wohl aus Südamerika stammende Teilnehmerin. Ob sie das der Botschaft entnommen habe oder jetzt im Glauben angenommen habe, frage ich nach. Nicht nur das: „Ich konnte direkt für jemand beten, und die Person war anschließend schmerzfrei“, bekennt die junge Glaubensschwester freudestrahlend.

Walter Heidenreich hat nach seiner feurigen Botschaft bewusst eine Zeit von „Body Ministry“ eingebaut. Das hat nichts mit Body-Building zu tun, meint auch nicht in erster Linie den Dienst am Körper, sondern dass der Leib Christi aktiv wird – nach dem paulinischen Motto: Ein jeder habe etwas! (Vgl. 1Kor 14,26)

Das ist übrigens schon seit einigen Jahren eine Betonung der jungen FCJG-Garde in Lüdenscheid – besonders im Lobpreis und in der Anbetung. Doch eben auch im Gebet füreinander und im sogenannten Gabendienst. So schön es ist, von einer Person mit apostolischer Salbung inspiriert zu werden, umsetzen sollten es wir alle!

„Ich glaube, diese Gemeinde hat das an diesem Wochenende empfangen, was Gott für sie vorgesehen hatte“, meint Claude, ein junger Mann aus der Schweiz, der jetzt bei der FCJG Lüdenscheid im Grafik-Bereich mitarbeitet und uns freundlicherweise obiges Fotos zur Verfügung gestellt hat. Sehr angetan war er von der Gastfreundschaft in der Charisma-Gemeinde, ihrer Offenheit für das Wirken des Heiligen Geistes und von dem Respekt füreinander.

Auszüge aus einem anschließenden Interview mit Walter Heidenreichs Assistenten Christian Janke bringen wir in den nächsten Tagen.

Gerhard Bially