Gebet als Brückenkopf zu Führungspersönlichkeiten unseres Umfeldes

Bild oben: Dr. Günther Beckstein zu Gast bei der „Initiative Gebet Allgäu“ (Foto: Ralf Lienert)

Für die Gemeinde Jesu sollte es selbstverständlich sein, mit der Obrigkeit ihres Wirkungsgebietes Kontakt aufzunehmen, um so der Verbreitung des Evangeliums einen breiteren Raum zu ermöglichen. Entscheidungsträger sind für apostolisch denkende Menschen und Gemeinden eine „logische Anlaufstelle“ zur Verbreitung des Evangeliums. Sicherlich wird es, je nach Kontext, unterschiedlich sein, wie wir die frohe Botschaft und Führungskräfte in Kontakt zueinander bringen können. Ein konkretes Beispiel sei hier erwähnt.

 

INITIATIVE GEBET ALLGÄU

In den meisten Städten Deutschlands gibt es Gebetsgruppen, die u.a. auch für die Stadt, das Land, die Kirchen, ihre Bedürfnisse oder Nöte dieser Welt beten. Schließlich heißt es ja: „Bittet, so wird euch gegeben“ (Mt 7,7).  Doch sollten wir Christen das Gebet nicht nur in einer Art Katakombenkultur ausüben. Wo bekommt unser Umfeld konkret etwas von der Kraft des Gebetes mit? Könnte nicht gerade das Gebet als Brücke zu Gott für Menschen in Verantwortung und ihren damit verbundenen Herausforderungen ein großer Segen sein? Aus diesen Fragen heraus entstand die „Initiative Gebet Allgäu“.  Ihre Ziele sind wie folgt beschrieben:

 

WIR …

  • engagieren uns zum Wohl der Stadt und der Allgäuer Region
  • greifen durch kompetente Teilnehmer brisante gesellschaftliche Themen auf
  • bringen Gesellschaft, Themen und Menschen durch das Gebet mit Gott in Dialog
  • sind davon überzeugt, dass im Gebet das Evangelium wirksam und erfahrbar wird
  • fördern die Vernetzung von Verantwortungsträgern im Allgäu.

 

DIE UMSETZUNG

Ziel ist also, mit kompetenten Persönlichkeiten über aktuelle Themen zu diskutieren und dann darüber mit Gott in Dialog – sprich ins Gebet – zu kommen. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob wir das Vaterunser in der Kirchengemeinde oder in der Stadtgemeinde (Rathaus) beten. Sätze wie „Dein Reich komme, dein Wille geschehe“ entfalten hier eine andere Wirkung.

Ich hätte nie geglaubt, wer zu solchen Veranstaltungen alles kommt und welche Kontakte sich daraus ergeben. Es hat mich immer wieder beschämt, wie dankbar viele Menschen dafür sind, über wichtige Fragen gesellschaftlichen Lebens nicht nur zu diskutieren, sondern sie auch im Gebet vor Gott zu bringen. Ärzte, Bänker, Politiker, Unternehmer, die sich bedanken, dass man ihre Herausforderungen einmal gehört und darüber auch gebetet hat. Professoren, die das erste Mal ein freies Gebet eines Jugendlichen gehört haben und darüber nur staunen können. Mitglieder von Vorständen und Aufsichtsräten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die hier in einem Raum zusammenkommen, in den Gott mit hineingenommen wird.

 

WO SICH ALLTAG UND GEMEINDE BERÜHREN

Heben wir für die Menschen der Alltagswelt den Schatz (des Gebetes) aus den Gewölben der Gemeinde? Oder halten wir die Dimension und Kraft des Gebetes geheim – nur für uns? Manchmal kommt es mir so vor, als würden Christen in Gebetsveranstaltungen flüchten, um ja nicht mit dem Thema, wofür sie beten, in Berührung zu kommen. Wir leben in einer Zeit großer Möglichkeiten, Alltags-Welt und Glaubens-Welt in Berührung zu bringen. Die Türen stehen offen. Fliehen wir davor oder nutzen wir sie?

Weitere Infos: www.initiativegebetallgaeu.de