Gebet für die Ukraine

Die staatliche Ordnung ist teilweise zusammengebrochen, eine verlässliche Verwaltung gibt es nicht mehr; Banken sind unzuverlässig.

Wirtschaftlich ist das Land abhängig von russischen Erdgaslieferungen und ist damit jederzeit von Putin „erpressbar“.


Die
Zahl der Juden verringerte sich seit 1991 von ca. 500.000 auf jetzt ca. 150.000 (incl. Dunkelziffer wegen täglichem Antisemitismus).


Im
Holocaust wurden 2,2 Mio. Juden von den Nazis ermordet. Ihre Kultur wurde vernichtet. Ukrainische Nachbarn verrieten Juden und auch von der orthodoxen Kirche kam nur vereinzelt Hilfe.

Seit dem Zerfall der UdSSR 1989 und der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 wird erbittert gestritten, wie weit man sich tatsächlich von Russland lösen kann und will. Bei der Privatisierung wichtiger Betriebe kam es zu schweren Unregelmäßigkeiten, Oligarchen „plünderten“ das Land aus. Die Industrieproduktion halbierte sich innerhalb weniger Jahre bei gleichzeitig hoher Inflationsrate. Viele Ukrainer, besonders die Alten, verarmten. Die Auswanderung der Juden war in dieser Zeit besonders hoch (Jer 16,16). Hilfsorganisationen wie Ebenezer halfen vielen Juden, mit dem Schiff nach Israel auszuwandern.

Charisma-Herausgeber Gerhard Bially erinnert sich in diesem Zusammenhang, wie er mehrere Hundert Juden, die „Alija“ machten, wie man es nennt, von Odessa nach Haifa begleiten durfte. (Seinen damaligen Reisebericht können Sie hier nachlesen).

Kiew zur Zeit der Orangen Revolution 2004 (Ausschnitt aus der Titelseite der ersten russischen Charisma-Ausgabe, die Anfang 2005 erschien)
Kiew zur Zeit der Orangen Revolution 2004 (Ausschnitt aus der Titelseite der ersten russischen Charisma-Ausgabe, die Anfang 2005 erschien)

Die Ukraine seit der sogenannte Orangen Revolution

2004 mit der „Orangenen Revolution“ wurde der pro-westliche Victor Juschtschenko Präsident. Er war von einem Giftanschlag im Gesicht gezeichnet. Julia Timoschenko, eine gläubige Frau, war seine Ministerpräsidentin. Die Hoffnungen unter evangelikalen und charismatischen Leitern waren groß. Charisma war seinerzeit bei einem Leitertreffen in Kiew anwesend. Es schien, als ob ein neues Zeitalter für die Gemeinde Jesu in der Ukraine anbreche. Für kurze Zeit erschien sogar in Kiew Charisma in russischer Sprache.

Leider waren Juschtschenko und Timoschenko nicht in der Lage, das Land zu regieren; sie zerstritten sich völlig. 2010 kam es zum Machtwechsel: Der pro-russische Janukowytsch wurde Präsident.

Das Land ist heute tief gespalten in die pro-europäische Westukraine und die pro-russische Ost-Ukraine und Krim.

Das wird auch in der ethnischen Zusammensetzung des Landes deutlich: Von den ca. 45 Mio. Einwohnern sind 8 Mio. Russen. Sie leben hautsächlich in den östlichen Regionen, in denen die Schwerindustrie dominiert (Donezkbecken). Damit ist der Osten, der „pro-russiche“ Teil, wirtschaftlich dominant. Immer wieder wurde die Frage einer Spaltung des Landes (wie in Moldawien) diskutiert. Janukowytsch versuchte, mit innenpolitisch harter Hand einen Mittelkurs zwischen Russland und Europa zu fahren. Vor kurzem kam dieser Kurs zum abrupten Ende, da Janukowytsch das ausgehandelte Assozierungsabkommen mit der EU nicht unterschrieb – oder „nicht unterschreiben durfte“. Putin braucht nur mit dem Zudrehen des Gashahnes zu drohen, dann versinkt die Ukraine im eisigen Winter!

 

Die christlichen Gemeinden in der Ukraine

In der Ukraine gibt es starke, bibeltreue Gemeinden. Doch leider wurden in den letzten Jahren auch manche Skandale bekannt, die teilweise jedoch auf Verleumdungen zu beruhen scheinen. Fakt ist auf alle Fälle, dass die wiedergeborenen Christen heute weniger gesellschaftlichen Einfluss haben, als während der Orangenen Revolution 2004.

Viele Gemeinden helfen Juden aktiv und haben auch einen Blick für die Schuld der Vergangenheit. Gerade die Gemeinden „Wort des Lebens“ (Ulf Ekmann, Schweden) stehen fest zu Israel. Es gibt zahlreiche Pro-Israel-Werke mit guten persönlichen Beziehungen untereinander und zu Synagogen, Rabbinern und zu jüdischen Organisationen (Jewish Agency und Chessed) und zum israelischen Botschafter in Kiew.

Quelle: EBENEZER HILFSFONDS DEUTSCHLAND E.V