Ich bin doch nicht Jesaja

28. Kalenderwoche 2012

Gott lässt fragen, wo du bleibst
Der Prophet Jesaja berichtet: „Ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: ‚Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?‘ Ich aber sprach: ‚Hier bin ich, sende mich!‘“ (Jes 6,8)
Was nützt eine frohe Botschaft, wenn sich kein Botschafter finden lässt.
Der Herr hat uns berufen, seine Liebe in die Welt zu tragen. Seine Liebe – diese ungeheure, gewaltige Kraft, die Herzensmauern aufsprengt. Und den Hoffnungslosen neue Hoffnung schenkt.
Doch bevor wir das erleben können, muss unser eigener Liebestank aufgefüllt werden. Das geschieht, wenn wir Gottes Nähe suchen. Da werden wir satt in diesem Meer der Liebe. Da gibt es nichts Kleingedrucktes, was du zu beachten hast, keinen Haken, keine Tricks – pure Liebe. Da werden wir satt und unsere Seele atmet auf – und wir sind angefüllt und ermutigt, diese Liebe sie in unsere liebesbedürftige Welt hineinzutragen.
Liebesbotschafter sind wir.
Was für ein wunderbarer Auftrag!
Und wenn wir angefüllt sind mit dieser Liebe, dann wird unser Sein lauter reden als unsere Worte.

Gott lässt fragen, wo du bleibst.
So sehr hat er diese Welt geliebt, dass er seinen Sohn dafür opferte, als wir noch Sünder waren.
Komm an die Quelle des Lebens.
Lass dich auffüllen mit seiner Liebe.
Empfange sie.
Geh, und hol sie dir!

Als Jesus dem Petrus, nachdem dieses ihn verraten hatte, wieder begegnete – es war am See Tiberias –, da hatte er nur eine Frage an ihn: „Liebst du mich?“
Wenn wir zurück finden in die Arme eines liebenden Vaters, dann wird in der Welt sichtbar, welchem Gott wir gehören. Denn wir werden verwandelt in sein Ebenbild. Und seine Liebe kann fließen. Wir treten aus aller „Verkrampfung des Evangelisierens“ heraus, können relaxen und unser Sein fängt an zu reden!
Es ist die Güte Gottes, die zur Umkehr leitet. Deshalb schämen wir uns des Evangeliums nicht, weil es eine Gotteskraft ist, wie Paulus weiß. Angefüllt mit Agape-Liebe werden wir zu einem Werkzeug der Liebe. Und diese Agape-Liebe überwindet unsere Angst.
Der Herr beruft nicht die Fähigen, sondern er befähigt die Berufenen!
Wie antwortet Jesaja auf die Anfrage Gottes: „Ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: ‚Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?‘ Ich aber sprach: ‚Hier bin ich, sende mich!‘“
So könnten auch wir antworten: „Hier bin ich, sende mich!“
Heinz Trompeter

Zum Autor:
H. Trompeter leitet Seminare in Deutschland und Osteuropa zur Persönlichkeitsentfaltung und hilft Menschen, die in Angst und Depression gefangen sind. Er hat eine CD entwickelt – der Waldsee – die Menschen in Angst und Depression Hilfe bietet. Sie kann von der Homepage herunter geladen werden.