Jesus – nicht nur „Stein des Anstoßes“, sondern auch Brücke

Foto: Prof. Friedrich Wolf

Erstaunliches passiert, wenn Juden zu Jesus finden. Obwohl sie in ihrem Umfeld mit Skepsis und Irritation konfrontiert werden, gibt es Möglichkeiten, Brücken zu bauen. Wie die Initiative „Fürbitte für Israel“ (Karlsbad) mitteilt, eröffnen sich messianischen Juden immer mehr Gelegenheiten, in jüdischen Kreisen über ihren Glauben zu reden. Einige der Beispiele wollen wir hier gekürzt weitergeben:

Evangelisieren unter Soldaten

So wurde Aviel Gersh aus Porija zu einem Treffen mit Schlüssel-Personen der israelischen Armee eingeladen, um seinen Glauben zu erklären. Sie wollten gerne verstehen, welche Rolle Jesus für messianische Juden spielt. Aviel berichtet: Es wurden viele tiefgehende Fragen gestellt, und ich bekam das Vorrecht, das Evangelium vorzustellen und alle gewünschten Antworten zu geben. Das Treffen wurde geschlossen mit den Worten: „Wir haben heute eine sehr wichtige Lektion gelernt, die uns leider seit langem gefehlt hat.“

Abgewiesen und eingeladen

Rachel Netanel und ihr Mann haben eine große Überraschung erlebt. Sie wohnen in der Hochburg der ultraorthodoxen Juden – in Jerusalem. Im letzten Jahr war das Ehepaar aus einer Synagoge verwiesen worden mit anschließendem Hausverbot. Neulich wurden sie dann ausdrücklich eingeladen, um zu der Versammlung über ihren messianischen Glauben zu sprechen. Nur sieben Minuten (7 ist in der Bibel die Zahl der Vollkommenheit) sollten sie in der Synagoge von Jesus reden. Doch dabei blieb es nicht: Insgesamt wurde 30 Minuten lang diskutiert.

Messianisch Undercover

Man weiß, dass es sogar ultraorthodoxe Juden gibt, die an Jesus glauben. Warum aber fällt es ihnen so schwer, sich zu Jesus zu bekennen? Der Druck des religiösen Umfelds zwingt viele dazu, ihren Glauben zu verheimlichen. Doch vielleicht hätten gerade die orthodoxen Juden eine Chance, in ihren Kreisen zu bezeugen, dass man „echter“ Jude sein und zugleich an Jesus von Nazareth als den Messias Israels glauben kann. – Das sollte uns auch, wenn wir das hier einschieben dürfen, ein ernstes Gebetsanliegen sein. –
Im Bibelladen von Andy Ball in Tel Aviv sind Gespräche über Jesus mit orthodoxen Juden auf alle Fälle inzwischen alltägliche Realität geworden.

Arabischer Frühling in Israel

Durch Jesus werden aber nicht nur Brücken zwischen orthodoxen Juden und messianischen Juden geschlagen. Auch Juden und Araber haben durch Jesus den Frieden entdeckt. Wer sich viel Gedanken um die Situation der jüdischen und arabischen Fronten macht, weiß, dass es eigentlich um die eine große Frage geht: Israel oder Palästina? Doch unter den Arabern gibt es auch solche, die sagen: „Wir sind keine Araber, sondern israelische Christen, die Arabisch sprechen“. Gabriel Nadaf, eine der führenden Persönlichkeiten dieser Richtung, konstatierte sogar: „Wenn Israel untergeht, verlieren wir unsere Heimat!“ (Nun hat er wegen seines politischen Engagements erst einmal sein Priesteramt in der griechisch-orthodoxen Kirche von Nazareth verloren, wie diese Woche bekannt wurde.)

Entgegen der im Westen propagierten arabischen Politik leben in Israel also auch christliche Araber, die den Staat Israel als ihre Heimat ansehen und anerkennen. Die Knesset schätzt das natürlich und unterscheidet sogar rechtlich zwischen moslemischen und christlichen Arabern.

Jesus ist die Brücke zwischen Juden und Arabern und ermöglicht das, was ohne ihn nicht möglich ist: echten Frieden. So wird der neue Bund, den Gott mit uns geschlossen hat (Jeremia 31,31–34), auch in Israel schon jetzt ein stückweit sichtbar. Denn in den neuen Bund ist jede Nationalität, jede Kultur und jede Sprache miteingeschlossen.