„Kirche für Düsseldorf“ – jetzt in der Düsseldorfer Altstadt

Quizfrage: Wann gehen die meisten Leute in die Düsseldorfer Altstadt (angeblich die längste Theke Europas)? Samstag abends, richtig! Wir sind aber am Sonntagvormittag hingegangen – um Reich Gottes in der berühmt-berüchtigten Altstadt zu erleben.

Seit Sonntag, den 31. März 2019, hält die „Kirche für Düsseldorf“ ihre Gottesdienste nicht mehr im Medienhafen und auch nicht nur vierzehntägig, sondern direkt in der Düsseldorfer Altstadt im Schlösser Quartier, Ratinger Str. 25. Und zwar jetzt jeden Sonntagvormittag um 11 Uhr.

Doch wer steckt dahinter, wie hat eigentlich alles begonnen, und was ist die Ausrichtung dieser jungen Kirche?
Vor gut einem Jahr startete Stephan Dahms die „Kirche für Düsseldorf“. Bei unseren gelegentlichen Besuchen erlebten wir eine junge, dynamische Gruppe von Christen, die sich im Düsseldorfer Medienhafen traf. Pastor Dahms: „Wir schauen unendlich dankbar auf das Jahr 2018 zurück, denn es war ein Jahr, in dem Gott ganz deutlich gewirkt hat und so vielen Menschen begegnet ist. Ein Jahr, in dem sich knapp 100 Menschen für ein Leben mit Gott entschieden haben.“

Mich interessiert die Vorgeschichte und so erzählt mir Stephan Dahms:

„Meine Gemeinde war ursprünglich das CCR [Christliches Centrum Ruhrgebiet, Anm. d. Red.], wo ich acht Jahre angestellt war. Der Gedanke kam, bevor wir irgendetwas Eigenes beginnen, nochmal in eine andere Gemeinde reinzugehen, um dort Ideen zu sammeln.“ So zog Stephan mit seiner Familie für eine Zeit nach Konstanz, um die Hillsong-Church hautnah mitzuerleben.

Gottesdienste im Club
Und er erzählt, wie es nach einigen Jahren des Planens und der Vorbereitung weiterging: „Der Startgottesdienst war am 18. Februar 2018 in den Rudas Studios.“

Doch die Herausforderungen in diesem bekannten Club im Medienhafen waren enorm. Um 6.30 Uhr ging es am Sonntagmorgen los mit sauber machen und aufräumen von der letzten Club-Nacht, Geländer abschrauben, den Boden putzen. Erst danach konnten die Stühle aufgestellt und das Equipment aufgebaut werden. Früher als 11 Uhr hätte man mit einem Gottesdienst gar nicht beginnen können. Und öfter als 14-tägig war für den noch kleinen Mitarbeitertrupp nicht drin.

„Wir haben dann lange gesucht nach Räumlichkeiten, wo weniger Aufwand ist, damit wir auf wöchentliche Gottesdienste gehen können“, schildert mir Stephan, den ich für seine Ausdauer inzwischen bewundere, denn er selbst war bei dem Aufbau-Trupp um 6.30 Uhr stets dabei. Ich muss bekennen, dass ich mir dies nicht zugetraut hätte. Gerade vor dem Gottesdienst! Lieber hätte ich mich bis zur letzten Minute vorbereitet …

Ein neuer Meilenstein
Durch eine göttliche Fügung kommt die „Kirche für Düsseldorf“, wie sie sich seit dem Start im Medienhafen nennt, mit dem Betreiber des renommierten Schlösser Quartier Bohème in der Düsseldorfer Altstadt in Kontakt.

Und hier gelang nun am Sonntag, dem 31. März 2019, der „Neustart“. Gastprediger war der Holländer Pastor Sebastiaan van Wessem aus Hilversum. Zu ihm hat die Gemeinde einen freundschaftlichen Kontakt, da die Hilversumer Thousand Hills Church die Düsseldorfer Neugründung sowohl geistlich als auch materiell mit unterstützt hat. (Einen Charisma-Artikel von S. v. Wessem über die Veränderungen in seiner Gemeinde finden sie hier.)

Die folgenden Fotos geben einen kleinen Einblick von dem o.g. Gottesdienst, der ja wirklich ein Meilenstein in der Geschichte der jungen „Kirche für Düsseldorf“ ist:

  

Wie geht es weiter?
„Könntest du noch sagen, was die Vision für die nächste Zeit ist?“, frage ich Stephan, als er uns in der Düsseldorfer Mendelssohnstraße besucht.

Seine Antwort: „Die große Vision ist, einen Ort zu schaffen, an dem Menschen Gott erleben und aufblühen können. Generell träume ich von einer Kirche, die präsent ist in der Gesellschaft und Bezug zur Gesellschaft hat, weil ich manchmal das Gefühl habe, dass Christen in so einer geistlichen Blase leben, das heißt, dass der Bezug zur wirklichen Welt verloren gegangen ist. Es ist immer die böse Welt da draußen und wir sind die lieben Christen hier drinnen. Mein Ziel ist, Kirche zu bauen für Menschen, die im Leben stehen, weil Jesus im hohepriesterlichen Gebet sagt: Ich bete, dass du sie nicht aus der Welt nimmst …

Wir sind in der Welt, aber nicht von der Welt. Da wünsche ich mir, Menschen mit formen zu dürfen, die sich im Alltag bewähren und Reich Gottes in ihre Welt hineinbringen und wirklich Salz und Licht sind. Mein Traum ist eine Gemeinschaft von reifen Nachfolgern Jesu, die die Zeit auf der Erde nutzen, um zum Segen zu werden für andere Leute. Ich mache das nicht an einer Zahl fest, sondern mein Ziel ist eher, dass Menschen ihre Gaben und Talente entdecken und reif werden im Glauben. Deshalb betone ich auch so sehr das Thema Jüngerschaft. Ich möchte nicht nur Menschen zum Glauben führen, sondern wünsche mir, dass sie dann auch Schritte im Glauben gehen … Ich möchte eine „Jüngerschaftskultur“ in unserer Kirche aufbauen, sodass es für jeden einen nächsten Schritt gibt, egal wie lange du schon dabei bist. Bleib nie stehen! Du kannst dich immer noch weiter entwickeln!“


Text: Gerhard Bially,  Fotos: Johannes Penzel

 

 

Infos zur Örtlichkeit
Parken am Schlösser Quartier Behème

Es befindet sich zwei große Parkhäuser in der Nähe:

– Parkhaus Kunstsammlung (Grabbeplatz 5), 24h offen:
Kosten: 60Minuten: 1,50€, jede weitere Stunde 1,50€.
Wenn man im Parkhaus der Beschilderung Henkel Saal (ziemlich weit oben) folgt kommt man direkt am Eingang des Schlösser Quartiers raus.

– Parkhaus Ratinger Tor, öffnet Sonntags ab 9 Uhr.
Kosten: 2 € pro Stunde.

Kostenlose Parkplätze an einem Sonntag um das Schlösser befinden sich auf folgenden Straßen:
Eiskellerstraße,
Reuterkaserne,
Fritz-Roeber-Str. 3 (Neben der der Staatsanwaltschaft),
Hofgartenrampe
und am Ende der Mühlenstraße.