Leistet dem Heiligen Geist keinen Widerstand

Der Papst wünscht sich Wandel in der Kirche

“Leistet dem Heiligen Geist keinen Widerstand”. Mit diesen Worten wandte sich Papst Franziskus an die in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ versammelten Gläubigen während der heiligen Messe, die er zusammen mit Angestellten des Governatorato der Vatikanstadt am 86. Geburtstag seines Vorgängers in besonderer Weise für Benedikt XVI. feierte.

Der Heilige Geist als Treibstoff für Wandel

„Um es klar zu sagen: Der Heilige Geist ist für uns eine Belästigung. Er bewegt uns, er lässt uns unterwegs sein, er drängt die Kirche, weiter zu gehen. Aber wir sind wie Petrus bei der Verklärung, ‚Ah, wie schön ist es doch, gemeinsam hier zu sein.’ Das fordert uns aber nicht heraus. Wir wollen, dass der Heilige Geist sich beruhigt, wir wollen ihn zähmen. Aber das geht nicht. Denn er ist Gott und ist wie der Wind, der weht, wo er will. Er ist die Kraft Gottes, der uns Trost gibt und auch die Kraft, vorwärts zu gehen. Es ist dieses ‚vorwärts gehen’, das für uns so anstrengend ist. Die Bequemlichkeit gefällt uns viel besser. […] Wir wollen uns nicht verändern und es gibt sogar auch Stimmen, die gar nicht vorwärts wollen, sondern zurück: Das ist dickköpfig, das ist der Versuch, den Heiligen Geist zu zähmen. So bekommt man törichte und lahme Herzen.“

Dem Heiligen Geist im Alltag Raum geben

Dasselbe gelte für das eigene geistliche Leben: Der Heilige Geist dränge zu einem Leben gemäß dem Evangelium, aber wir seien zu bequem, wir widersetzten uns dem. Dem Heiligen Geist dürfe man sich aber nicht widersetzen, denn er mache die Menschen frei, er gebe ihnen die Freiheit der Kinder Gottes und bringe sie auf dem rechten Weg voran. Papst Franziskus bemängelt, dass die Impulse, die der Heilige Geist im Zweiten Vatikanum (1962–1965 unter Johannes XXIII.) gegeben hat, noch nicht genügend umgesetzt wurden – oder man nach anfänglicher Offenheit wieder zurückgewichen sei.

“Es ist der Geist, der uns frei macht, mit jener Freiheit Jesu, mit der Freiheit der Kinder Gottes. Leistet keinen Widerstand! Das ist die Gnade, von der ich will, dass wir alle um sie den Herrn bitten: die Fügsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist, gegenüber jenem Geist, der zu uns kommt und uns auf dem Weg der Heiligkeit vorangehen lässt, jener so schönen Heiligkeit der Kirche. Die Gnade der Fügsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist.”

Den Heiligen Geist einladen

„Welches Feuer wollen wir?“, fragt Charisma-Leser Heinz Schubert (Würzburg), der für uns diese Texte zusammengestellt hat und fährt fort: „Das Feuer des Heiligen Geistes, das die Herzen entflammt – oder das verzehrende, vernichtende Feuer des 16. März 1945 (als die britische Royal Air Force ca. 90% der historischen Würzburger Altstadt zerstörte und Tausende von Menschen ums Leben kamen, Anm. d. Red.)?

„Wenn wir das Feuer des Heiligen Geistes wollen, müssen wir Ihn um dieses Feuer und um die Taufe mit Heiligem Geist bitten – und ER wird sie uns geben.“

 

Quellen: http://de.radiovaticana.va/news/2013/04/16/papst_franziskus_bem%C3%A4ngelt_umsetzung_des_zweiten_vatikanums/ted-683281 und http://w2.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazione-ap_20131124_evangelii-gaudium.html

Zusammengestellt von Charisma-Leser Heinz Schubert (Würzburg), bearbeitet von unserer Praktikantin Hanna Umfahrer