Lektionen im Sturm – Teil 2

Hier ein paar weitere Einsichten, die wir aus der folgenden Geschichte gewinnen und für unsere Lebensstürme nutzen können.

MK 6,45: Und sogleich nötigte/drängte Jesus seine Jünger, in das Boot zu steigen und an das jenseitige Ufer nach Betsaida vorauszufahren, während er selbst die Volksmenge entlässt. Und nachdem er sie verabschiedet hatte, ging er auf den Berg, um zu beten. Und als es Abend geworden, war das Boot mitten auf dem See und er allein auf dem Land. Das Boot aber war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen. Und als Jesus  sie beim Rudern Not leiden sah, denn der Wind war ihnen entgegen, kommt er um die vierte Nachtwache zu ihnen, indem er auf dem See einherging; und er wollte an ihnen vorübergehen. Sie aber sahen ihn auf dem See einhergehen und meinten, es sei ein Gespenst, und schrien vor Furcht; denn alle sahen ihn und wurden bestürzt, denn sie waren durch die Brote nicht verständig geworden, sondern ihr Herz war verhärtet. Er aber redete sogleich mit ihnen und spricht zu ihnen: Seid guten Mutes! Ich bin es. Fürchtet euch nicht!

Im Sturm hat Jesus Erwartungen an dich

Mk 6,48b: „Jesus kommt um die vierte Nachtwache zu ihnen, indem er auf dem See einherging; und er wollte an ihnen vorübergehen.“

Warum wollte Jesus an ihnen vorübergehen? Anders als bei den Emmaus-Jüngern, bei denen Jesus so tut als ob, will er hier im Sturm wirklich vorbeigehen. Aber seine Erwartung an die Jünger scheint mir die gleiche zu sein: Sie sollten aktiv werden, IHN rufen, im Glauben bitten, ihn nötigen: „Bitte hilf uns oder komm ins Boot, bleibe bei uns!“

(Lk 24,28f.: Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen.  Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt.)

Im Sturm erkennst du Jesus und den Zustand deines Herzens.

Jesus war vom Sturm nicht überrascht, er wusste es schon vorher. So wie deine Lebensstürme und Herausforderungen ihn nicht unvorbereitet treffen.

Jetzt kommt er auf den Wellen, die die Jünger hätten vernichten können, auf sie zu. Bis heute geht Jesus über jede Welle und steht über jeder bedrohlichen Situation. Die Jünger aber erkannten ihn nicht: “Sie aber sahen ihn auf dem See einhergehen und meinten, es sei ein Gespenst, und schrien vor Furcht; denn alle sahen ihn und wurden bestürzt … denn sie waren durch die Brote nicht verständig geworden, sondern ihr Herz war verhärtet.“ (Mk 6,49.50.52)

Angst und Panik statt glaubensvoller Bitten. Obwohl die Jünger es nach dem Brotwunder hätten besser wissen müssen, war ihr Herz verhärtet. Das kann auch uns passieren. Eben noch haben wir Gottes mächtiges Wirken erlebt und bei der nächsten Prüfung scheint alles vergessen. Nach Hebr 3,7f.12 ist es auch für Christen möglich, Gottes Wirken, seine Stimme zu hören und das Herz zu verhärten.

Im Sturm erlebst du Gottes Gnade

Aber – Jesus geht in unserer Geschichte nicht an den Jüngern vorbei, trotz ihres Herzenszustandes, trotz ihrer Passivität und dass sie Jesus verkennen.

Das soll uns nicht in trügerischer Sicherheit wiegen, aber es zeigt uns einmal mehr seine Gnade. Auch wenn wir einmal nicht das Richtige tun und im Sturm plötzlich alles vergessen, was wir über Jesus gelernt haben und wissen, kommt er uns entgegen. Jesus wirft den Jüngern und uns einen zeitlosen inneren Anker zu, den wir im Glauben ergreifen dürfen: „Seid guten Mutes! Ich bin es. Fürchtet euch nicht!“

An diesen Worten erkennen sie Jesus, und sie wollen ihn ins Boot holen. Nach dem Bericht des Johannes gelingt es ihnen auch. Der Sturm legt sich.

Joh 6,21: Sie wollten ihn nun in das Boot nehmen, und sogleich war das Boot am Land, wohin sie fuhren.

Wenn die Prüfung vorüber ist, kann es dann übernatürlich schnell gehen, dass wir unser Ufer erreichen, ob es uns vorher bekannt war oder nicht.

Zur Vertiefung empfehle ich das Büchlein: „Wie man auf dem Wasser geht“ von Andrew Wommack.