Lektionen im Sturm – Teil 1

„Wir lieben die Stürme, die brausenden Wogen, der eiskalten Winde raues Gesicht“, heißt es in einem alten Fahrtenlied.

Am Lagerfeuer lässt sich das gut singen – weniger, wenn wir mitten im Sturm sind! Und Stürme erleben wir, so wie auch die Jünger zur Zeit Jesu. Sie sind immer gefährlich, manchmal lebensbedrohlich, aber Jesus ist immer dabei, um uns etwas zu offenbaren – über sich selbst und über unser eigenes Herz. Darum sind sie ein wunderbarer, aber anstrengender Raum, in dem uns der Heilige Geist unterweist.

MK 6,45: Und sogleich nötigte/drängte Jesus seine Jünger, in das Boot zu steigen und an das jenseitige Ufer nach Betsaida vorauszufahren, während er selbst die Volksmenge entlässt. Und nachdem er sie verabschiedet hatte, ging er auf den Berg, um zu beten. Und als es Abend geworden, war das Boot mitten auf dem See und er allein auf dem Land. Das Boot aber war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen. Und als Jesus sie beim Rudern Not leiden sah, denn der Wind war ihnen entgegen, kommt er um die vierte Nachtwache zu ihnen, indem er auf dem See einherging; und er wollte an ihnen vorübergehen. Sie aber sahen ihn auf dem See einhergehen und meinten, es sei ein Gespenst, und schrien vor Furcht; denn alle sahen ihn und wurden bestürzt, denn sie waren durch die Brote nicht verständig geworden, sondern ihr Herz war verhärtet. Er aber redete sogleich mit ihnen und spricht zu ihnen: Seid guten Mutes! Ich bin es. Fürchtet euch nicht!

Joh 6,21: Sie wollten ihn nun in das Boot nehmen, und sogleich war das Boot am Land, wohin sie fuhren.

Seit 45 Jahren bin ich jetzt schon mit Jesus unterwegs und habe dabei so manchen Sturm er- und überlebt. Sie waren zwar nicht lebensbedrohlich, aber schon existenzbedrohend. Und ja, wir können in Stürmen auch Schiffbruch erleiden; das lesen wir auch in der Bibel. Manche Stürme provozieren oder verursachen wir selber, wie z. B. Jona auf seiner Flucht vor seiner Mission. In manche geraten wir durch unsere eigene Unwissenheit, unseren Unglauben oder durch Dummheit und Starrsinn anderer, so der Apostel Paulus auf dem Weg nach Rom. Nicht so in unserer Geschichte.

1. Weil du Jesus gehorchst, kannst du in Stürme geraten

Jesus hatte seine Jünger nötigen und drängen müssen, ins Boot zu steigen. Vielleicht spürten die erfahrenen Fischer den Sturm und wären lieber am sicheren Ufer geblieben. Oder sie wollten einfach nur bei Jesus bleiben und dann gemeinsam übersetzen. Jedenfalls mussten sie gedrängt werden, um das andere Ufer zu erreichen. Das tut er manchmal auch bei uns, und wie damals weiß Jesus, was uns bei der Überquerung erwartet.

2. Vergewissere dich im Sturm, dass Jesus es war, der dich ans andere Ufer geschickt hat

Jesus hatte die Jünger nicht nur gedrängt, sondern ihnen auch gesagt, dass sie „an das jenseitige Ufer nach Betsaida vorausfahren sollten.“

Jesus hatte es ihnen gesagt, und weil es Sein Wort war, war es nicht nur ein Auftrag, sondern eine Verheißung. Daran musste ich mich immer wieder erinnern, als ich mein berufliches Ufer als Pastor verließ, um das neue Ufer zu erreichen, dessen genauen Standort ich nicht kannte.

3. Erinnere dich selbst:

Wenn wir auf dem Weg zu unserem Bestimmungsort sind, ob wir ihn schon kennen oder nicht, lautet unser „Glaubensbekenntnis“: „Ich werde ankommen, weil du, Jesus, mich gedrängt hast, in dieses Boot zu steigen.“ 

4. Mitten im Sturm weiß Jesus immer, wie es dir geht

Mk 6,48a: Das Boot aber war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen. Und als er sie beim Rudern Not leiden sah, denn der Wind war ihnen entgegen, kommt er um die vierte Nachtwache zu ihnen …

Mindestens sieben Stunden hatten sie wohl gekämpft, sie waren in realer Not, der Wind blies ihnen entgegen, und sie kamen nicht vor der Stelle.

Kennst du das? Du bemühst dich, dein Ziel zu erreichen, das Jesus dir gezeigt hat. Du ziehst alle Register, setzt all dein Know-how ein, kommst aber wegen des Gegenwindes nicht voran. Der kann ganz unterschiedlich auftreten und muss, wie gesagt, nicht so lebensbedrohlich sein wie damals bei den Jüngern: das können Kollegen oder dein Chef sein, eine Gemeinde oder ein Team, das dich beim Vorangehen hindert, oder plötzliche Krankheit und Schwäche, oder Finanz- oder Beziehungskrisen, die dich auf der Stelle treten lassen und vieles mehr.

Jesus ist nicht teilnahmslos, und dein Ergehen im Sturm ist ihm nicht egal!

Nächste Woche folgen weitere Lektionen, die wir in den Stürmen des Lebens anwenden können.