Leserbrief zu „Evolutionstheorie lückenhaft, aber brauchbar“ (Charisma 4/09, S. 27)

Werner Harke (JMEM), Autor des von unserer Leserschaft viel beachteten Buches „Intelligente Planung oder Millionen Zufälle“ schrieb eine Replik auf Professor Brückners Rezension und Kommentar (vgl. Charisma – come Holy Spirit Nr. 150, S. 27).

Als eine dritte Option hat Charisma-Herausgeber Gerhard Bially eine Bibelarbeit (basierend auf dem Lebenswerk von Finis Jennings Dake) ins Netz gestellt, in der zwischen Urschöpfung und Neuschöpfung unterschieden wird. Dies ist, wie er sagt, sein Beitrag zum Darwin-Jahr.
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LESERBRIEF
Im letzten Heft wurde mein Buch „Intelligente Planung oder Millionen Zufälle“ vorgestellt. Prof. Brückner plädiert in seiner Rezension statt für ein „Entweder-oder“ von Evolution und Schöpfung mehr für ein „Sowohl-als auch“, also für eine „Theistische Evolution“. Dieser Gedanke ist verlockend, weil er beide Seiten zusammenbringt. Wegen der daraus folgenden Konsequenzen muss ich dagegen aber starke Bedenken anmelden.

Die Evolutionsvertreter lehnen einen solchen Gedanken ohnehin als Anbiederung ab, denn sie wollen alles rein materiell ohne Gott erklären. Von der Bibel her ist ein Gott, der „durch Evolution schuf“, nur ein Lückenbüßer. Er kann gerade noch mal da ins Spiel kommen, wo noch keine Evolutionshypothese gefunden wurde. Am Schluss des Schöpfungsberichts heißt es: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“

Eine Schöpfung durch millionenfachen Tod, Fressen und Gefressenwerden, Leid, Qual, Parasitismus, Kannibalismus usw. ist nicht „sehr gut“. Ein Gott, der so „schafft“, wäre sadistisch und grausam. Adam wäre nicht von Gott ins Leben gerufen worden, sondern aus einem Menschenaffen hervorgegangen. Der Mensch wäre ein höherentwickeltes Tier und hätte selbstverständlich keine Verantwortung für seine Sünden, denn er wurde ja von Gott so „angelegt“. Das Werk Jesu, Evangelium, Sühnetod, Kreuz, Vergebung wären völlig überflüssig. Die Bibel würde in ihre Bestandteile aufgelöst und zu einem Mythen- und Legendenbuch gemacht (wie es ja tatsächlich auch durch die „moderne“ Theologie geschehen ist). Nicht nur der Schöpfungsbericht wird zum Märchen, sondern alle Wunder der Bibel, denn sie sind alle völlig „unwissenschaftlich“.

Das alles wegen einer Theorie, die keineswegs wissenschaftlich bewiesen ist. Nachgewiesen ist nur Mikroevolution, die nur kleine Anpassungen (Rassen) bewirken kann. Es ist ehrlicher, eine klare Trennung zu ziehen: Wenn Evolution stimmt, braucht es keinen Gott; wenn Schöpfung stimmt, braucht es keine Evolution.

Werner Harke, Hurlach

 

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