Lutherischer Weltbund bekennt Vergehen gegen Täufer

Der Lutherische Weltbund hat sich Ende Juli in Stuttgart bei seiner Vollversammlung für die brutale Verfolgung der Mennoniten öffentlich entschuldigt. Die Täufer, von denen die Mennoniten abstammen, waren im 16. und 17. Jahrhundert auch mit der Billigung des Reformators Martin Luther unterdrückt und getötet worden.

In der Erklärung bitten die Lutheraner „Gott und unsere mennonitischen Schwestern und Brüder um Vergebung für das Leiden, das unsere Vorfahren im 16. Jahrhundert den Täufern zugefügt haben“.

Zudem äußerten die Lutheraner ihr Bedauern darüber, dass die Verfolgungen in den nachfolgenden Jahrhunderten vergessen und ignoriert wurden. Sie entschuldigten sich auch dafür, dass lutherische Autoren bis heute unzutreffende, irreführende und verletzende Darstellungen über die Täufer und Mennoniten verbreitet hätten.

„Das ist ein Meilenstein auf dem weiten Weg der Versöhnung“, meint Kerstin Hack, Berlin. Die Geschichte der Täufer und ihr Schicksal habe sie seit Jahren bewegt. Deshalb habe sie auch das Buch „Feuertaufe. Das radikale Leben der Täufer – eine Provokation“ herausgegeben. Bestellt werden kann dieses informative und fesselnde Buch unter:
http://www.wordstore24.net/epages/charisma.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/charisma/Products/304223

Mehr zur Versöhnung zwischen Lutheranern und Mennoniten finden Sie in der offiziellen Berichterstattung und der Presserklärung hier:

http://www.velkd.de/dnk-lwb-pressemitteilung2-vom-22-07-2010.php
http://www.lwb-vollversammlung.org/experience/mennonite-action/

Ein Video dazu: http://www.lwb-vollversammlung.org/resources/multimedia/lutheran-mennonite-reconciliation/

Unter den vielen, meist gesellschaftlichen Themen, die in den Tagen vom 20. bis 27. Juli in Stuttgart behandelt wurden, sei eins noch besonders hervorgehoben: Der Kampf gegen den internationalen Menschenhandel.
In den LWI-Nachrichten über die Vollversammlung, in denen die einzelnen Sitzungstage widergespiegelt werden, heißt es zum 26.7.2010: „Die Kirchengemeinschaft wurde aufgerufen, eine führende Rolle im Kampf gegen die kommerzielle Ausbeutung von Menschen zu übernehmen. So soll insbesondere die Kommerzialisierung des menschlichen Körpers in den Medien angeprangert werden. Der negativen Wertung des weiblichen Körpers soll entgegen getreten werden, unter anderem durch die Erstellung von entsprechenden Materialien in den jeweiligen Landessprachen, forderten die Delegierten.“