Am 15. Juni dieses Jahres startete die Initiative „Enough is Enough“ (dt. „Was zu viel ist, ist zu viel“) in Mexiko. Das war eine zwanzigtägige Fasten- und Gebetsinitiative von de christlichen Organisation „BridgeBuilders“ (dt. Brückenbauer). Dies war nur die Fortsetzung von Gebetsinitiativen, die teilweise gemeinsam mit US-amerikanischen Christen im vergangenen Jahr durchgeführt wurden. Das Ziel war die Festnahme von ,El
Chapo‘ Guzman, Leiter des Sinaloa-Bunds, und anderer Drogenbarone sowie die Entmachtung ihrer kriminellen Organisationen. „BridgeBuilders“ resümiert Ergebnisse dieser 20-tägigen Gebets- und Fastenzeit:
– Die Zeitung „Milenio“ berichtete am 1. Juli, die Morde im Zusammenhang mit Drogendelikten im Juni seien im Vergleich zum Vormonat um 17 Prozent gefallen. So wenige hatte es das ganze Jahr noch nicht gegeben.
– Bei den mexikanischen Wahlen wurde weder von drogenbedingten Ausschreitungen noch von Wahlbetrug berichtet.
– Vom 15. Juni bis zum 4. Juli verhafteten die Sicherheitskräfte der USA und Mexikos viele mexikanische Drogenbosse, unter ihnen wichtige Männer aus der Umgebung Guzmans.
Guzman selbst wurde noch nicht gefasst. Der Gebetskampf wird fortgesetzt.
Auf der amerikanischen Seite der Grenze, in Arizona, wurden nur zwei Tage nach dem Abschluss der Fasten- und Gebetszeit für die Entmachtung des Sinaloa-Kartells drei Häuser durchsucht; eines davon war das Bürogebäude der Zentrale des Sinaloa-Kartells. Laut Polizeiangaben verlor das Sinaloa-Kartell dabei 20 Menschen, 14 Schusswaffen, 10 Fahrzeuge, 2,4 Millionen US-Dollar, drei Tonnen Haschisch, 14 Kilogramm Methadon und ein Flugzeug. „Wir haben der Schlange den Kopf zertreten“, so der örtliche Polizeikommandant Noah Johnson.
Besonders im Hinblick auf die o.g. vereinte Gebetsaktion im Vorjahr sei auf folgende ermutigende Resultate hingewiesen:
Einer neueren Erklärung der mexikanischen Regierung zufolge geht die Drogenkriminalität entlang der Grenze weiter zurück. In Ciudad Juarez, einer der gewalttätigsten Städte des Landes, ist die Zahl der von kriminellen Banden verübten Morde im ersten Halbjahr 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42% zurückgegangen. In einem Interview sagte Präsident Felipe Calderon dem Wall Street Journal, im ersten Halbjahr 2012 sei die Gesamtmordrate in Mexiko verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um insgesamt 15-20% gefallen. Im Bundesstaat Chihuahua lassen offizielle Verlautbarungen denselben Schluss zu. Die Staatsanwälte zählten in den ersten beiden Quartalen 653 Morde; im ersten Halbjahr des Vorjahres waren es noch 1.322 gewesen.
Quelle: Chrisanne Chin und Andy Chi (Joel News 2012-29)
Titelfoto von: janhamlet