Wenn ich mit Gott spreche, nennt man das Gebet. Wenn Gott mit mir spricht …
„Wahrnehmungsstörung“. Ungefähr mit diesen Worten hatte mein Kollege von Hirschhausen die Meinung der Welt auf den Punkt gebracht.
„Ja wie … mit Gott sprechen?“ „Ja, natürlich … mit Gott sprechen!“
Es ist das Normalste auf der Welt, dass ein Vater mit seinem Kind spricht und ein Kind mit seinem Vater und mit seiner Mutter. Wir reden mit unserem Auto und unserer Waschmaschine, wir reden mit dem Computer – meist gar nicht nett – und wir reden mit der Ampel, die immer die verkehrte Farbe hat, wenn wir davor stehen. Aber die können nicht antworten. Gott kann antworten und er tut es gerne. Er hat mich erschaffen als lebendiges Gegenüber, an dem er seine Freude hat.
„Ja wie, Gott hat uns erschaffen? Ich dachte, wir stammen vom Affen ab!?“
Meine Tochter Marie kam aus der 4. Klasse nach Hause und kündigte an:
„Ich glaube es wird Ärger geben.“ „Was war denn los?“, wollten wir wissen. „Meine Lehrerin mag mich ja eigentlich… ich bin ja auch gut in der Schule… aber heute konnte ich nicht an mich halten. Sie hat gesagt: ‚Nächstes Jahr kommen ja einige von euch aufs Gymnasium. Da werdet ihr lernen, dass der Mensch von dem Affen abstammt.‘‘ Da habe ich gerufen: ‚Sie vielleicht, ich nicht‘.“
Natürlich war es nicht nett, was Marie gesagt hatte, aber was war das juristisch relevante Statement der Lehrerin?
„Gott lügt! Du bist nicht nach seinem Ebenbild, sondern im Ebenbild des Affen gebaut… dumm, lächerlich, zu keiner kreativen Leistung fähig, sondern einzig und allein zum Nachahmen, zum Nachäffen…“
1. Mose/Genesis 1,27–28: Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
Der Affe Gottes … weißt du, wer das ist? Satan, die alte Schlange, der höchste unter den Engeln… am eigenen Stolz zugrunde gegangen und ewiger Feind Gottes. Wer Gott zum Feinde hat, braucht keine anderen Sorgen.
2. Timotheus 4,3–4: Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren.
Also, wir sind nach Gottes Ebenbild geschaffen … das heißt zum einen, dass wir mit einem hohen Perfektionsgrad zur Welt kamen… nicht nur die Deutschen, die Abiturienten und Intellektuellen… nein! Alle Menschen sind nach Gottes Ebenbild geschaffen und wer daran zweifelt, sollte Gott persönlich kennenlernen und ihn fragen. Wie sieht Gott eigentlich aus? Bestimmt wird er einen Mund, eine Nase, zwei Augen und zwei Ohren haben. Warum? Weil er so ähnlich aussehen wird wie seine Kinder. Wir werden ihn erkennen, wenn es so weit ist.
Gott hat keine Probleme, die er nicht selbst lösen könnte… außer: uns! Also ich und du, wir sind Gottes größtes Problem: Wenn ich sage: „Ich hab‘ keine Lust!“, dann steht Gott sozusagen auf dem Schlauch. Sein Problem ist, er hat sich festgelegt, mich mit Freiheit auszustatten: Freiheit, ihm mit Freuden entgegen zu gehen oder aber ihm stolz den Rücken zu kehren.
Doch dürfen wir nicht überrascht dein, wenn das irgendwann mit einer unangenehmen Überraschung endet. Fest steht nämlich: Gott hat das letzte Wort, und wer zuletzt lacht … Aber er lacht nicht – er weint.
Gott hat Sehnsucht nach mir und nach dir, und deswegen gibt er uns eine Chance, ein zweite, eine dritte, vielleicht sogar noch eine weitere.
Gott hat mich als Liebesgedanken erdacht, zu Leben erweckt, indem er seinen heiligen Geist in mich einhauchte … Mein Geist stammt von seinem Geist. Wenn niemand weiß, was mit mir los ist – er weiß es. Und wenn die Situation noch so verfahren ist, er weiß einen Ausweg. Glaubst du nicht? Probier’s aus!
Vor 16 Jahren haben wir geschmunzelt. Aber wenige Jahre später stürzte die Lehrerin über ein Kind die Treppe hinab und verunglückte schwer. Ich weiß nicht, ob sie jemals wieder arbeiten konnte. Was Marie jetzt macht? Sie wird Lehrerin, studiert Deutsch und Biologie … Und als sie letztens auf einer Afrika-Exkursion einem Nashorn „begegnete“ und schnell mit Gott sprach, „antwortete“ er umgehend. Das Tier drehte sich um und zog seines Weges.