70 km von Gaza entfernt

An Jesus glaubende Juden und Araber vereint

„Kaum zu glauben, dass diese Szene, die so viel Frieden ausstrahlt, weniger als 70 Kilometer entfernt von Gaza stattfindet,“ schreibt Susanne Wustle vom Philippus-Dienst in Freilassing. Und sie erläutert weiter:
„Hier bei diesem Sommercamp von Musala sowie in zahlreichen anderen Sommercamps im Land treffen sich arabische und jüdische Jugendliche, um Gott gemeinsam für Frieden in ihrem Land anzuflehen. Sie sind entschlossen, den Frieden, den sie in Jesus Christus gefunden haben, an ihre Umwelt weiterzugeben. Die Realität ist, dass diese jungen Leute mehrmals am Tag die Bunker aufsuchen müssen, um Schutz vor den herannahenden Raketen zu suchen. Es ist ein Glaubensakt – auch der Eltern – sich in diesen Zeiten des Krieges gemeinsam zu treffen um Gott zu suchen und in seinem Wort zu studieren.“

Veränderung durch Buße und Gebet

In den vergangenen Tagen stieg nicht nur „der Gebetspegel“ in einzelnen Gemeinden Israels, sondern es fanden auch Treffen der Gläubigen aus beiderlei Lager statt. Yohanna Katanacho, einigen unserer Leser/innen aus dem Israel-Sonderteil in unserer Charisma-Frühjahrsausgabe bekannt, berichtet von gemeinsamer Buße und dem Ruf nach Erweckung. „Keine Frage, wir haben unterschiedliche politische Meinungen sowie unterschiedliche theologische Erkenntnisse … doch wir gehören gemeinsam zu dem Leib des Messias.“ (Mehr darüber in der nächsten Charisma-Printausgabe.)
Auch für uns hier in Deutschland ist es wichtig, im Gebet für den Nahostkonflikt und besonders für unsere Glaubensgeschwister einzustehen. Darüber hinaus sei es wichtig, meint Präses Johannes Justus (BFP), dass wir uns „in besonderer Weise stark machen gegen jede Form von Antisemitismus, aber auch insgesamt gegen Menschenhass und gegen die Verachtung anderer Volksgruppen.“ In einem Schreiben vom 25.7.14 an die Mitglieder des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden sagt er allerdings auch: „Ich möchte uns dazu aufrufen, dass wir uns nicht politisch ereifern und Andersdenkende mit Argumenten zu überzeugen versuchen. Es ist nicht unsere Aufgabe, als Richter über Gottlose aufzutreten oder kriegerische Handlungen zu rechtfertigen.“

Harald Eckert im Deutschlandfunk

Dass ein mitfühlendes Herz und eine helfende Hand gerade in solchen Situationen Gehör finden, wurde deutlich, als Harald Eckert (dem es gelungen ist, unterschiedliche Israel-Werke in Deutschland und darüber hinaus an einen Tisch zu bekommen) diese Woche im Deutschland-Funk interviewt wurde. Von der Moderatorin gefragt, wie Holocaust-Überlebende die Raketen-Angriffe in Israel verkraften, sagte er, alte Traumata kämen hier wieder zum Durchbruch. Weiterhin würden diese alten Menschen verunsichert von Nachrichten über anti-zionistische und anti-semitische Demonstrationen in Deutschland. Durch die „Aktion Würde und Versöhnung“ will Eckhard besonders den Holocaustüberlebenden in Israel, die unter der Armutsgrenze leben, Zeichen der Fürsorge und der Zuwendung senden.

Wie geht es nach der Feuerpause weiter?

Während wir diese Zeilen verfassen, befinden sich Israel und die Hamas in einer Feuerpause. Doch wie wird es weitergehen?
Joel Goldberg, der Leiter von Netivah Youth Ministry Israel schreibt:
„Wir wissen, dass viele von euch die Nachrichten anschauen und verfolgen, was hier in Israel passiert. Es geht uns gut, aber die Situation ist sehr angespannt. Wir sind dankbar für eure Gebete für unser Land, das unter Feuer steht. Bitte betet auch für die unschuldigen Palästinenser, die in der Mitte dieses Krieges gefangen sind.
– Bei Netzor (Zurüstungscamp für gläubige Soldaten) hatten wir eine erstaunliche Zeit zusammen mit 54 Teilnehmern und Mitarbeitern. Es ist so ermutigend, ihre Zeugnisse zu hören und wie der Herr in dem Leben der jungen Leute wirkt, die jetzt in den kommenden Wochen eingezogen werden. Bitte betet, dass unsere Familie ihre Stärke und ihren Frieden in IHM findet. Die Ausgangssituation schaut nicht gut aus, aber wir wissen, dass Israel in SEINEN Händen ist. Er ist der Hüter und Beschützer dieses Landes.“
Und Pastor Nihad Salman aus Bethlehem ergänzt:
„Ich schreibe euch, während das Land Israel/Palästina durch schwierige Zeiten geht. Die Atmosphäre zwischen palästinensischen Arabern und israelischen Juden kochte, aber jetzt explodierte sie. Der israelisch-palästinensische Konflikt ist zurück in den Schlagzeilen. Raketen auf Israel, Bomben auf Gaza und Aufstand in der Westbank. Alle unsere Gemeindepläne für diesen Sommer sind durcheinander gekommen.

Hier innerhalb Bethlehems können wir mit Gottes Hilfe das Kindercamp durchführen, aber außerhalb Bethlehems (in Nablus) ist es zu gefährlich geworden. Pastor Attala, einer unserer Ältesten, reiste in das Dorf Aboud, in der Nähe von Ramallah, um dort den Sonntagsgottesdienst zu halten. Da wurde er von einer Gruppe empörter jüdischen Siedler gefangen gehalten, die sein Auto demolierten und als er flüchtete, folgten sie ihm mit einem Auto bis er Zuflucht in dem arabischen Dorf Birzeit fand. Er und seine Frau, die mit ihm unterwegs war, waren zu Tode erschrocken. Unsere Mission und Vision ist es, Licht in der Mitte von Finsternis zu sein. Wir sind das Licht und als solches wollen wir arbeiten, handeln und andere beeinflussen. Bitte betet, dass der Leib Christi auf beiden Seiten so handelt und ein Licht inmitten der Finsternis ist …“