Der Name Jesu

Schreibst du – ich finde keinen Geschmack daran, wenn ich nicht Jesus darin lese. Pflegst du Erörterungen – sie können mir nicht gefallen, wenn nicht Jesu Name erklingt. Jubel im Herzen: Jesus. Arznei auch. Denn ist einer betrübt? Lass Jesus kommen in sein Herz, lass Jesus kommen vom Herzen auf seine Zunge. Das Licht, das in diesem Namen aufleuchtet, verscheucht dir allen Neben und macht alles hell.

Ist einer tief gesunken, eilt er vielleicht schon zur Schlinge des Todes in seiner Verzweiflung – lass ihn den Namen des Lebens anrufen, und siehe: schon atmet er auf zu neuem Leben! Wem wäre nicht, da er in Zweifeln hin und her geschwankt, sogleich, da er in diesem lichten Namen betete, Gewissheit aufgeleuchtet? Wem, der in Widrigkeit verzagt und schon fast versagte, wäre nicht die Kraft zurückgekehrt, da ihm der Name, der da Hilfe heißt, zu Ohren drang? So ist’s fürwahr: hier Krankheiten und Schwächen der Seele, dort die Arznei.

Willst du Beweis? – „Rufe mich an“, so steht geschrieben, „am Tage der Trübsal, und ich will dich erretten, und du wirst mich preisen!“

(Quelle: Der mystische Strom. Von Paulus bis Pascal, Salzburg 1986)