Gott schreibt Geschichte

Wuppertal „Gott schreibt Geschichte – aber er fängt nicht bei null an“, betonte Gastsprecher Johannes Justus. In seiner Festtagspredigt „Alte Wurzeln – neues Leben“ machte der BFP-Präses klar: „Wir brauchen die Weisheit der Alten ebenso wie die Kraft der Jungen.“ Anlass für sein Resümee war das 25-jährige Jubiläum der Christus Gemeinde (CG) in Wuppertal, das in diesem Jahr mit festlichen Gottesdiensten, einem liebevollen Blick zurück und der Ehrung verdienter Gründungsmitglieder begangen wurde. Rund 1000 Besucher zog es in die weite Halle in der Windhukstraße 102, in der die stark wachsende Gemeinde seit 2007 beheimatet ist. Neben einem Hauch von Nostalgie und dem „Schwelgen in alten Zeiten“ wurde auch der Blick nach vorne nicht vergessen: „Wir treten ein Erbe an“, skizzierte Friedhelm Holthuis, seit 2010 Hauptpastor der CG. „Wir haben umgebaut, renoviert, auch Wände eingerissen aber das Fundament ist das gleiche geblieben und das ist Jesus!“

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Pastor Friedhelm Holthuis (rechts) holte verdiente Mitarbeiter auf die Bühne, um sich für die Aufbauarbeit zu bedanken, die sie in der CG gleistet haben. Foto: Kolja Breithack

„Die Geschichte unserer Gemeinde ist ein großes Lob Gottes“, sagte Pastor Friedhelm Holthuis und erinnerte daran, dass Pastor Uwe Schäfer und seine Frau Bente 1988 den Sprung aus dem Missionsdienst in Südafrika zurück nach Wuppertal gemacht und die Christus Gemeinde gegründet haben. Zusammen mit seinen Eltern Horst und Christel Schäfer und Pastor Jürgen Klein hätten sie den Mut gehabt, etwas Neues in Wuppertal zu starten. „Wie viele geniale Menschen haben Spuren hinterlassen. Tim und Katja Sukowski, Carsten und Maria Buck, Rene und Tanja Brede, Uwe und Pia Liermann und noch viele andere.“ Ihnen allen galt der Ehrengottesdienst, auch wenn die meisten nicht persönlich erscheinen konnten.

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Durch rasantes Wachstum wurden die Räumlichkeiten der Christus Gemeinde in Wuppertal immer wieder schnell zu klein. Foto: Archiv

Per Videoaufzeichnung übermittelten daher ehemalige Pastoren und Mitarbeiter den Besuchern Erinnerungen, Botschaften und Segenswünsche: „Vergesst nicht eure Wurzeln“, mahnte Uwe Schäfer, der 2009 nach 20 Jahren Gemeindeleitung sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt hatte. „Ihr habt apostolische Strahlkraft und ich wünsche euch die Gunst und Gnade, Wuppertal weiterhin auf den Kopf zu stellen.“ Eine Bilderreihe, die den Werdegang der CG illustrierte, veranschaulichte das rasante Wachstum, das ihr von Anfang an beschieden war. „Gott baut sein Reich eben durch Menschen, die seine Visionen teilen und seine Träume mitträumen“, sagte Karin Blankenburg, die die Entwicklung der Gemeinde fast von Anfang an miterlebte.

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Team um Gründungspastor Uwe Schäfer (2. von rechts): Rene Brede, Tim Sukowski und Carsten Buck (von links). Foto: Archiv

Die Kauffrau gehört dem Kreis der Ältesten an und blickt auf 24 Jahre Mitgliedschaft in ihrer Gemeinde zurück. „Die Geschichte der CG trägt Gottes Handschrift. Darum ist es eine spannende, eine erfolgreiche Geschichte.“ Sie erinnert sich, dass die Räumlichkeiten immer wieder schnell zu klein wurden: „Innerhalb eines Jahres nach der offiziellen Gründung am 2. Februar 1989 war die Zahl der Christen auf 100 gestiegen.“ Bereits 1993 besuchten 400 Menschen zwei Gottesdienste, 1994 schloss sich die CG dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) an.

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„Wir brauchen die Weisheit der Alten ebenso wie die Kraft der Jungen.“ BFP – Präses Johannes Justus sprach über „Alte Wurzeln – neues Leben“ anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Christus Gemeinde Wuppertal. Foto Bonin

Und immer noch stehen alle Zeichen auf Wachstum:“Heute strömen durchschnittlich fast 800 Menschen in die sonntäglichen Gottesdienste, das ist ein Zuwachs von 300 Besuchern in den letzten vier Jahren“, zieht Pastor Friedhelm Holthuis Bilanz. Fünf hauptamtliche Pastoren und 400 ehrenamtliche Mitarbeiter bemühen sich um das Wohl der rund 900 Menschen, die die CG heute ihr geistliches Zuhause nennen. Exakt 608 Teilnehmer bevölkern annähernd 90 Kleingruppen, denen gut ausgebildete Leiter vorstehen. Seit April 2012 feiert die Gemeinde einen zweiten Gottesdienst am Abend, der dritte steht vor der Tür als Campus in Solingen. Der Jugendkirche fühlen sich rund 100 Teenager und junge Erwachsene zugehörig. In der Kinderkirche betreuen die Mitarbeiter 180 Sprösslinge. Ehrenamtliche im Sozialwerk versorgen rund 160 Familien mit gut erhaltener Kleidung, gebrauchten Möbeln und Lebensberatung.
„Aber das Beste kommt noch“, ermunterte Präses Johannes Justus am Ende die Ältesten der Gemeinde und prophezeite: „Ihr werdet mehr Gemeinden gründen als ihr je gedacht habt.“ Etwas davon ist bereits sichtbar geworden: ein „Campus“ in Solingen.

Autoren-Beschreibung:
Carola Bonin, Journalistin, arbeitet z. Zt. als Babyfotografin und Interviewerin und führt einen kleinen christlichen Kartenverlag.