Ich erlebte eine unglaubliche Heilung von meiner Krankheit

Meine Geschichte will ich erzählen ab meiner Geburt. Aus den Erzählungen meiner Mutter weiß ich, dass ich seit meiner Geburt sehr wenig gegessen habe. Ich wollte kein Essen zu mir nehmen. Ich habe nicht zugenommen, ich war sehr dünn und es sah so aus als hätte meine physische Entwicklung gestoppt. Richtig sichtbar wurde es als ich 3 Jahre alt war. Ich habe verschiedene ärztliche Untersuchungen absolviert. Die Ärzte stellten die Diagnose: „Dyslexie“ und sie sagten meiner Mutter, ich befände mich nahe an der Grenze einer mentalen Retardation. Aber trotz aller Untersuchungen konnten die Ärzte mir nicht helfen, denn sie wussten nicht, wie sie meinen Organismus dazu bringen könnte die Nahrung aufzunehmen. Auch wussten sie nicht, wie sie mir in meiner Entwicklung helfen konnten. Sie verabreichten mir verschiedene Injektionen, Vitamin B12 und anderes. Heute weiß ich, dass ich die größte Sorge im Leben meiner Mutter war.

Mein gesundheitlicher Zustand verbesserte sich nicht und es verschlimmerte sich sogar nach dem Einstieg in die Schule. Bereits in der Schule nahm ich war, dass mich alle anders ansahen als andere Kinder. Eigentlich wurde mir erst da bewusst, dass ich anders war als andere Kinder. Dann kamen in der Schule noch andere Probleme hinzu: Ich konnte mich auf das Lesen und Schreiben nicht konzentrieren. Ich hatte sogar Schwierigkeiten flüssig zu reden – hin und wieder stotterte ich. Ich schämte mich für alles so sehr, denn die anderen Kinder waren normal. Auch dachte ich darüber nach, warum ich mit ihnen nicht befreundet sein kann.

Meine Mutter war ratlos – wusste nicht, bei wem sie noch Hilfe suchen sollte. Diese Untersuchungen und Spritzen brachten nichts und die Ärzte hörten auf sich vor uns zu äussern. Meine Mutter suchte sogar bei einer Psychologin Hilfe. Sie verbesserte zwar meinen gesundheitlichen Zustand nicht – aber dennoch war sie eine Hilfe. In der 5. Klasse wurde ich in die Sonderschule versetzt. Es war die höchste Zeit, denn ich hielt es in einer üblichen Schule nicht mehr aus. Die Mitschüler waren unerträglich, ich sah ihnen an, dass sie mich verachteten (auch wenn sie es nicht offensichtlich zeigten). Ich hatte keine Freundinnen, ich hatte sozusagen niemanden, ausser meiner Mutter und meiner Familie.

Ich konnte das Tempo der anderen beim Lernen nicht mithalten. Für mich war es eine große Qual und etwas Unerreichbares, fließend zu lesen und zu sprechen – ohne zu stottern!

Die Sonderschule war für mich und ebenso für meine Mutter eine Erleichterung.

In dieser Schule haben sie mir nicht nur beim Lernen geholfen, aber es gelang mir nun, mich anders zu betrachten. Meine Mutter bereute nicht, dass ich zur Sonderschule ging, auch wenn es damals nicht einfach war, anderen zu sagen, dass das eigene Kind eine solche Schule besucht. Doch für meine Mutter und mich war dies die einzige Lösung.

Ich erlernte den Beruf „Köchin“ und heute habe ich viel Freude daran. Dann, während meines Wachstums, sagte uns ein Arzt, dass ich eine Rückenskoliose (Skoliose Wirbelsäule) habe. Eigentlich hat er meinen Zustand nur fachmännisch benannt. Ich ging schief, es fiel mir schwer mich so zu bewegen, dass meine Krümmung niemand bemerken würde. Selbst nachdem mich die Ärzte zum Trainieren und zu zahlreichen Untersuchungen schickten, bin ich sozusagen verkrümmt geblieben.
Die Ärzte konnten die Krümmung sogar messen! Ich erinnere mich nicht mehr an die Zahlen, aber sie waren schrecklich. Also gab es noch mehr Gründe mich auszulachen.

D.h., ich litt darunter, nicht flüssig lesen und sprechen zu können. Außerdem konnte ich meinen Körper nicht aufrecht halten und mich nicht gut bewegen. Ich hatte sehr oft Kopfschmerzen und fühlte mich ständig müde. Und mein Gang? Ich lief sozusagen „seitlich/schief“. Meine Mutter hat bestimmt sehr darunter gelitten. Ich habe sie zwar nie vor mir weinen gesehen, doch ich wusste das alles quält sie sehr und sie betete bestimmt zu Gott damit er mir hilft. Ich fragte mich oft, wie es möglich ist, dass mir Ärzte nicht helfen können. Und ich stelle mir die Frage, ob ich so bis zu meinem Lebensende aussehen würde.

Ich wollte so sein, wie die anderen. Ich wollte mit Freundinnen raus gehen, herum rennen und all die ganz normalen Sachen tun. Dann – Ende des letzten Jahres kamen meine Mutter und ich zu einem Treffen, genannt: „Heilung“. Da war ein Mann aus Deutschland, sein Name war Höfig.
Dieses Treffen war für mich etwas seltsam, weil ich mich dort sehr gut fühlte. Alle waren dort sehr nett und sympathisch – besonders der Herr Höfig, zu dem alle gingen. Auch meine Mutter und ich gingen zu ihm. Er hat gesagt ich soll mich auf einen Stuhl setzen und da sah er natürlich an meinen Beinen, dass ich einen sehr krummen Rücken hatte. Doch das sah er bestimmt schon vorher anhand dessen wie ich gegangen bin. Als ich mich setzte, sah ich auch, dass ein Bein wesentlich länger war als das andere. Er fragte mich, ob ich geheilt werden will und ich sagte, ich will. Gleich darauf – nachdem er meine Beine berührt hatte – bemerkte ich, dass sie plötzlich gleich lang sind. Diese Rückenschmerzen, an die ich mich gewöhnt hatte, waren verschwunden. Ich stellte mich hin und stellte fest, dass ich ganz gerade stand, obwohl ich mich dazu geneigt fühlte mich krumm hinzustellen. In den Augen meiner Mutter sah ich Tränen der Freude. Ich tat ein paar Schritte und stellte fest, dass ich genauso normal laufen kann wie andere Menschen auch. Ich hab das zuerst nicht richtig begreifen können, aber ich war so glücklich. Als wir nach Hause kamen, maß mich meine Mutter so wie es die Ärzte immer taten und sie stellte fest, dass sich meine Becken und meine Hüfte in der richtigen Position befanden. Ich war nicht mehr krumm, meine Rückenschmerzen waren verschwunden. Das Beste war, unsere Nachbarn und unsere Bekannten fragten meine Mutter wo wir zum Rehabilitieren waren und wie uns die Ärzte helfen konnten, da ich so schön gerade laufen konnte. Jeder der mich traf stellte mir diese Frage und sie schauten, wie ich gerade gehen konnte.

Dann stellte ich fest, dass ich nicht mehr stottere. Wenn jemand aus unserer Familie anrief, fragten sie meine Mutter verdutzt, wer vorhin dran war, ob ich das war, weil ich ganz normal – ohne zu stottern – gesprochen hatte. Sie waren glücklich und gleichzeitig überrascht, dass ich gesund bin. Meine Mutter sagt über mich, dass ich ein völlig anderer Mensch bin – ich lache ständig und sie sieht in meinen Augen die Freude am Leben.
Und sie hat recht. Ich bin so glücklich wie noch nie zuvor. Ich bin gesund und dies nur wegen diesem Treffen in Vrutky. Es klingt vielleicht unglaubwürdig, aber ich habe eine gesunde Wirbelsäule (keine Krümmung mehr) und ich habe kein Problem mehr zu sprechen. Zuhause und auch bei der übrigen Familie herrscht große Freude. Es macht mir Spaß zu leben, zu lesen, irgendwas am PC zu tun, zu kochen und zu backen – da mein 29-jähriger Leidensweg nun ein Ende genommen hat.

Slávka Sláviková